Zimt verbessert prädiabetischen Stoffwechsel
Zimt besitzt blutzuckersenkende Eigenschaften. Diese könnten Patienten mit Prädiabetes zugutekommen: Ihre Stoffwechsellage lässt sich dadurch zumindest kurzfristig verbessern.
(Boston, 30. Juli 2020) - Weniger und gesünder essen, Sport machen und Übergewicht abbauen, notfalls mit chirurgischer Unterstützung, all das trägt dazu bei, dass aus Prädiabetes kein Diabetes wird. Vielleicht hilft es aber auch schon, den Speiseplan um Zimt zu ergänzen.
Dass das Gewürz aus der getrockneten Rinde des Ceylon-Zimtbaums blutzuckersenkende Eigenschaften hat, ist schon länger bekannt. Eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) zeigt nun, dass der Effekt auch bei Patienten mit Prädiabetes zum Tragen kommt (J Endocr Soc 2020; online 21. Juli).
Durch eine zwölfwöchige Einnahme von Zimtkapseln wurde im Vergleich zu einer Placebobehandlung der Nüchternblutzucker gesenkt und die Glukosetoleranz erhöht.
Placebo-kontrollierte Studie mit Zimtkapseln
Jeweils 27 Studienteilnehmer erhielten dreimal täglich eine Kapsel, die entweder 0,5 g Zimt oder ein Placebo enthielt. Bei allen Teilnehmern war ein Prädiabetes nachgewiesen, das heißt sie hatten einen Nüchternblutzucker (NBZ) von 100–125 mg/dl, eine gestörte Glukosetoleranz (IGT) mit einem 2-Stunden-Wert der Plasmaglukose (PG) von 140–199 mg/dl im oralen Glukosetoleranztest mit 75 g Glukose (OGTT) oder ein HbA1c von 5,7–6,4 Prozent.
Primärer Endpunkt war die Veränderung des NBZ. Er lag zu Studienbeginn bei 109 (Zimt) beziehungsweise 110 mg/dl (Placebo). Nach zwölf Wochen war er in der Zimtgruppe praktisch unverändert (–0,7 mg/dl), in der Placebogruppe hatte er dagegen deutlich zugenommen (+4,2 mg/dl). Der Unterschied von circa 5 mg/dl war statistisch signifikant.