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Zeigt her Eure Füße!

Menschen mit Diabetes sollten beim Barfußgehen besonders gut aufpassen.

Jetzt ist die richtige Zeit im Garten zu buddeln, zu pflanzen und zu ernten. Das fühlt sich gut an, macht zufrieden und stolz. Was aber ist wichtig, damit Rücken und Knie problemlos mitmachen? Und was ist im Hinblick auf den Diabetes zu beachten?

Der Körper profitiert vom Garteln, denn die Arbeit im Grünen ist echtes Ganzkörpertraining – das kann sich auch auf den Blutzucker auswirken. Damit die Arbeit im Beet unbeschwerte Freude bereitet, ist es deshalb wichtig, sich etwas vorzubereiten.

Öfter mal barfuß zu gehen ist gesund. Darüber sind sich Experten einig. Denn der menschliche Fuß ist gar nicht dafür gemacht, in engen Schuhen zu stecken. Er wurde für die natürlichste Art der Fortbewegung konzipiert. Das ist das Barfußgehen.

Zuckerkranke müssen dabei aber extrem vorsichtig sein. Denn auf Dauer kann Diabetes – vor allem bei schlecht eingestellten Patienten - die Nerven schädigen und das beginnt oft an den Füßen. Folge: Betroffene spüren Verletzungen nicht mehr. Kleine Wunden durch Scherben oder spitze Steine bleiben unbemerkt und können zum großen Problem werden.

Mit kleinen Schritten Großes schaffen

Bevor es mit der Gartenarbeit losgeht, überlegen Sie, was alles ansteht. Planen Sie genug Zeit für die jeweiligen Arbeiten ein: Soll lediglich grobes Unkraut aus einer mittelgroßen Fläche gezupft werden, reicht dazu ein Tag. Soll aber ein großer Garten vom Unkraut befreit werden, bedarf das mehrerer Tage. Auch wenn sich das zunächst unpraktisch anhört, ist es besser, in kleineren Abschnitten zu arbeiten.

Trinken, eincremen, essen

Wer mit dem Projekt Garten beginnt, wundert sich schnell, wo die Zeit geblieben ist. Stunde um Stunde vergeht, die Sonne brennt aufs Haupt, es wird zu wenig gegessen, und auf einmal naht eine Unterzuckerung.

Damit sich die Gartenarbeit nicht negativ auswirkt, sorgen Sie besser vor: Cremen Sie Gesicht, Nacken, Schultern, Arme, Hände und Beine mit Sonnencreme Lichtschutzfaktor 50 ein. Eine Kopfbedeckung schützt zusätzlich.

Ganz wichtig auch: etwas Wasser oder einen Saft (im Verhältnis 3 Teile Wasser auf 1 Teil Saft) in greifbarer Nähe. Trinken Sie während der Arbeit ab und zu einen Schluck. Haben Sie auch Traubenzucker griffbereit, um bei einer drohenden Unterzuckerung gegensteuern zu können. Schokolade und Gummibärchen sind bei hohen Temperaturen unpraktisch. Das Blutzuckermessgerät legen Sie am besten an ein schattiges Plätzchen. Ein CGM ist noch besser, weil es selbständig vor drohenden Unterzuckerungen warnt. Machen Sie regelmäßig Pausen, z. B. nach einer bis anderthalb Stunden, und denken Sie daran, etwas zu essen.

Immer wieder strecken und dehnen

Knie, Rücken und sämtliche Gelenke freuen sich, wenn die einseitige, oft gebückte Haltung auch einmal verändert wird. Stehen Sie zwischendurch immer wieder einmal auf, strecken und dehnen Sie sich, um die Durchblutung im Körper anzuregen und beweglich zu bleiben. Heben Sie schwere Dinge am besten entweder zu zweit oder transportieren Sie sie mit Hilfe einer Schubkarre.

Füße genau inspizieren

Inspizieren Sie Ihre Füße jeden Abend genau! Die Rezeptoren im Fuß reagieren und teilen uns mit, wie sich der Boden anfühlt, zum Beispiel kalt, warm, steinig, weich oder uneben. Diabetes aber schädigt die Nerven und beeinträchtigt das Schmerzempfinden. Kleinere Verletzungen am Fuß bleiben von Diabetikern deshalb häufig unbemerkt. Das kann zu Infektionen mit schlimmen Folgen führen, bis hin zur Amputation. In Österreich ist das Diabetische Fußsyndrom der Auslöser für rund 2.500 Amputationen pro Jahr. Ein Großteil davon wäre vermeidbar, wenn den Füßen mehr Beachtung geschenkt würde. Eine professionelle Fußpflege sollte alle vier bis sechs Wochen durchgeführt werden.

Falls Ihnen die Kontrolle Ihrer Füße körperlich schwerfällt, bitten Sie einen lieben Vertrauten, Ihnen bei der regelmäßigen Untersuchung behilflich zu sein.