Wie sich das Gehirn gegen Fress-Stress schützt
Das Insulin, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird, spielt auch eine wichtige Rolle im Gehirn. Es hilft dort unter anderem, Stoffe zu produzieren, die die Hirnzellen vor Stress schützen.
Wenn von Insulin die Rede ist, denken viele Menschen an Diabetes. Das Hormon wird von der Bauchspeicheldrüse produziert, um nach Mahlzeiten den Zuckergehalt im Blut zu regulieren. Insulin bewirkt, dass der Zucker in die Zellen transportiert wird, wo er zur Energiegewinnung genutzt werden kann.
Eine zucker- und fettreiche Mahlzeit erhöht die Produktion von Insulin. Ernährt man sich dauerhaft ungesund, ist der Ausstoß von Insulin ständig hoch. Die Zellen reagieren schließlich nicht mehr darauf. Dann wird der Zucker nicht mehr aus dem Blut entfernt. Der Betroffene leidet an einer Insulinresistenz, die schließlich in einen Typ-2-Diabetes münden kann.
Insulin schützt das Gehirn Doch Insulin spielt auch im Gehirn eine wichtige Rolle. Allerdings leistet Insulin für die Zuckeraufnahme im Gehirn nur einen sehr kleinen Beitrag. Die meiste Zuckeraufnahme in den Gehirnzellen erfolgt unabhängig vom Insulin. Es gibt nur einzelne Nervenzellen, die eine insulinabhängige Aufnahme von Zucker aufweisen.
Im Gehirn erfüllt Insulin andere wichtige Aufgaben. Es wirkt unter anderem an der Feinabstimmung der Hirnfunktionen mit. Es beeinflusst zum Beispiel die Nahrungsaufnahme, die geistigen Fähigkeiten und die Emotionen.
Insulin unterstützt zudem die Hirnzellen dabei, eine bestimmte Klasse von Eiweißstoffen (Proteinen) zu produzieren, die wichtig für die Gesundheit des Gehirns sind. Offenbar fördert das Insulin die schnelle, präzise und fehlerfreie Herstellung solcher Schutzmoleküle. Das zeigen Untersuchungen mit Mäusen, die Forscher des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung in München durchgeführt haben.