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Wie fidele Adelige an Corona sterben

Zum Corona-Tod von Prinz Max Emanuel Thurn und Taxis. Ein Editorial von Peter P. Hopfinger

Zum Corona-Tod von Prinz Max Emanuel Thurn und Taxis

Von Peter P. Hopfinger

Die Einschüsse kommen näher, dieses Zitat des ehemaligen Innenministers und sozialistischen Urgesteins Karl „Charly“ Blecha haben mich schon berührt, als er es vor gut 15 Jahren das erste Mal gesagt hat.

In den vergangenen Wochen konnte ich das live miterleben. Zunächst der Namensvetter Peter Patzak, der eine Herz-OP nicht überlebte. Dann die Mutter einer Schulkollegin, die sich mit einem sich selbst zersetzenden Darm vom Leben verabschiedete. Sie war 84 Jahre alt.

Zu guter Letzt der erst 55jährige Prinz Max Emanuel von Thurn und Taxis, den ich bereits in den 80er-Jahren als fidelen Adeligen kennen gelernt hatte. Er verstarb innerhalb eines Tages am Corona-Virus, hatte sich sogar noch am Tag seines Ablebens kritisch auf Facebook über ein Corona-Gesellschaftsspiel geäußert. „Das haben wir jetzt noch gebraucht“, so sein letzter Eintrag auf Facebook.

Max war – abgesehen vom Adel – ein typisch österreichischer Mann. „Was soll mir passieren, ich bin ein starker Typ. Des bissel Corona, das halten wir schon aus“. verkündete er mir bei einem letzten Treffen vor ein paar Monaten. Bereits vor einigen Jahren haben wir über die ihn bedrohende Diabetes- oder Adipositasgefahr gesprochen. Er wußte, dass er mit rund 130 Kilo Lebendgewicht und maximaler Körpergröße von 170 Zentimeter gefährdet war. Aber: „Wurscht!“

Bekannt wurde er damit, dass er einerseits vor vielen Jahren die Society-Größe Karin Lackner heiratete. Nach der Scheidung entwickelte er mit dem eigenen Wappen nicht nur Prosecco-Drinks in Dosen sondern zuletzt auch heimischen russischen Kaviar, der ebenfalls als Thurn und Taxis-Kaviar vermarktet wurde.

Ich bin sicher, dass Prinz Max nie bei einer Gesundenuntersuchung war, ich weiß, dass er – typisch für viele österreichische Männer – nie vorsorgend auf seine Gesundheit geschaut hat, mit der er wahrlich – wie so viele andere – in den 80er-Jahren Schindluder getrieben hat.

„Only the good die young“, war eine Maxime der 80er-Jahre, aus dem sich einerseits die vielen toten 27jährigen Popikonen ableiteten, die offensichtlich aber auch vom Prinzen bis weit in die 2000er-Jahre gelebt wurde.

Es war absehbar, dass er – ob an Diabetes, Bluthochdruck, Cholesterin oder eben an der Kombination mit COVID-19 – früher von uns gehen würde und es tut mir unendlich leid, nicht nur, weil er ein fröhlicher Typ war.

War mich mehr irritiert, ist, dass er – obwohl eindeutig gut gebildet – die Gefahr von Stoffwechselerkrankungen und die fatale Kombination mit dem Coronavirus nicht erkannte oder zumindest auf die leichte Schulter nahm.

Ruhe in Frieden, Prinz Maximilian!

Zu guter Letzt ein Appell an die Herren der Schöpfung: Ihr seid nicht unbesiegbar wie Siegfried. Und der hatte eine verwundbare Stelle. Wir Männer gehen wenig bis gar nicht zu Gesundenuntersuchungen. Bis uns der Herzinfarkt oder der Schlaganfall zu einem Leben als Pflanze oder zum vorzeitigen Tod verdammt.

Burschen seid´s g´scheit, hört auf Eure Frauen. Kein Leben ist ewig, aber mit ein bisschen Hirn kann man es bei guter Gesundheit deutlich verlängern.

Bleiben Sie gesund, ich freu mich über Post von Ihnen.

Herzlichst

Ihr Peter P. Hopfinger

Herausgeber und Chefredakteur, Gründer der Initiative Soforthilfe für Menschen mit Diabetes www.diabetes-austria.com