Welt Hypertonie Tag 2020 - Druck runter. Gut drauf!
Viele Menschen wissen nicht, dass dauerhaft erhöhte Blutdruckwerte regelrecht gefährlich sind: Allein die Hälfte aller Schlaganfälle und Herzinfarkte gehen auf das Konto von Bluthochdruck. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erhöhten Blutdruck inzwischen als größte globale Gesundheitsgefahr eingestuft.
Das Problem ist, Bluthochdruck ist lange Zeit symptomlos. Betroffene haben keine Beschwerden und kontrollieren ihren Blutdruck nicht regelmäßig. Werden − oftmals zufällig − erhöhte Werte festgestellt, nehmen viele die Empfehlungen zur Blutdrucksenkung nicht ernst genug und machen sich keine Gedanken über die möglichen Folgen. „Ein bisschen zu hoher Blutdruck“ wird häufig als Befindlichkeitsstörung abgetan, allein das Wissen um die Gefahren motiviert kaum zu aktivem Handeln. Je länger der Bluthochdruck jedoch unerkannt und unbehandelt bleibt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für blutdruckbedingte Organschäden an Herz, Hirn und Nieren sowie das erhöhte Sterberisiko. Dies wird aber gesellschaftlich zu wenig als Problem thematisiert.
Schon bei einem Grenzwert von 130/80 mmHg ist eine dringende Änderung des Lebensstils angezeigt. Vor allem mehr körperliche Bewegung, ausgewogenere Ernährung, weniger Alkohol, Stressreduktion und am besten gar nicht mehr rauchen sind die wichtigsten Faktoren, die jeder Betroffene individuell beeinflussen kann, um den Blutdruck deutlich senken. Bei über längere Zeit gemessenen Werten ab 140/90 mmHg sollte zusätzlich eine medikamentöse Behandlung begonnen werden. Dafür gibt es heute zahlreiche blutdrucksenkende Präparate, die gut vertragen, individuell angepasst und kombiniert werden können. Allerdings, eine weitere hohe Hürde auf dem Weg hin zu einem dauerhaft gut eingestellten Blutdruck ist in vielen Fällen die Therapietreue der Betroffenen. Sind geeignete therapeutische Maßnahmen eingeleitet, kommt es darauf an, dass die PatientInnen die verordneten Medikamente auch wirklich einnehmen. Denn der Effekt der Blutdrucksenkung hält nur so lange an, wie die Tabletten regelmäßig eingenommen werden. Die Erkrankung ist chronisch und entsprechend muss die Therapie dauerhaft und gewissenhaft fortgesetzt werden Das schaffen nicht alle Betroffenen in ausreichendem Maße. Bei nur zwei von drei behandelten Patienten gelingt es, den Blutdruck zielwertgerecht einzustellen.
Aktiv gegen Bluthochdruck – nicht nur am Welt Hypertonie Tag
Ziel ist es, die Hypertonie-Prävalenz bis 2025 um 25 % zu senken. Um das Ziel zu erreichen, sind gesellschaftliche Maßnahmen vor allem mit Fokus auf die Prävention erforderlich. Umso wichtiger ist es, angesichts des ebenso pandemischen Ausmaßes und der tödlichen Gefahr dieser Erkrankung die Hypertonie multimedial zu thematisieren und ihr, wo immer sich eine Gelegenheit bietet, auch am WHT 2020 (17. Mai) größtmögliche Aufmerksamkeit zu widmen.