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Welt-Bluthochdruck-Tag: Welcher Blutdruck ist zu hoch?

(17.5.2019) Heute ist Welt-Bluthochdruck-Tag: Hohen Blutdruck spürt man nicht, nur seine fatalen Folgen. Doch schon ein paar einfache Maßnahmen können den "Überdruck" verhindern.

24 Stunden pro Tag, 365 Tage im Jahr: Ohne Pause pumpt unser Herz das Blut durch unsere Gefäße und hält so den Kreislauf aufrecht – ohne Pause. Um diesen Blutfluss zu gewährleisten, erzeugt das Herz den Blutdruck: Dieser muss so hoch sein, dass das Blut kontinuierlich durch den Körper fließt, darf aber nicht zu hoch sein, denn sonst schädigt der hohe Druck Gefäße und das Herz.

Jeder Vierte steht unter Hochdruck

Jeder vierte Österreicher hat zu hohen Blutdruck – und die Hälfte weiß es nicht einmal. Denn hoher Blutdruck ist ein stiller Killer, der kaum Symptome verursache – bis es zu spät ist. Wie erkennt man also, dass der Druck in den Gefäßen zu hoch ist, und was kann man dagegen tun? Kurt Stoschitzky und Robert Zweiker, Experten an der Grazer Uniklinik für Innere Medizin, haben die Antworten.

Wann ist der Blutdruck zu hoch? „Von Bluthochdruck spricht man, wenn der vom Arzt oder im Krankenhaus gemessene Blutdruck über 140/90 liegt“, sagen die Experten. Zur Diagnose besser geeignet seien aber moderne Messverfahren, vor allem die 24-Stunden-Messung mit einem tragbaren Gerät. Auch die Selbstmessung zu Hause spielt eine Rolle – hier sollte der Blutdruck nicht über 135/85 mmHg liegen.

Was sind die Ursachen für zu hohen Blutdruck? „Leider sind die meisten an ihrem hohen Blutdruck selbst schuld“, sagt Stoschitzky. Zwar spielen auch die Gene eine Rolle, aber die häufigsten Ursachen sind dem Lebensstil geschuldet: Übergewicht, Bewegungsarmut, zu hoher Salzkonsum, Rauchen, Stress und zu viel Alkohol. „Die meisten Patienten haben auch in ihrer Familie Menschen mit hohem Blutdruck“, zeigen die Experten die genetische Komponente auf.

Wie erkenne ich zu hohen Blutdruck? „Hoher Blutdruck ist so teuflisch, weil man ihn in den meisten Fällen nicht spürt“, sagt Zweiker. Die Einstellung „Mir fehlt nix, denn ich spüre ja nix“ gilt hier definitiv nicht. Aufschluss kann nur eine regelmäßige Kontrolle der Blutdruckwerte geben. „Denn nur so kann man die spürbaren Folgen verhindern“, sagt Zweiker.

Welche Folgen hat zu hoher Blutdruck, wenn er nicht behandelt wird? Da hoher Blutdruck das Herz-Kreislauf-System belastet, machen sich auch hier die Folgen bemerkbar: Herzschwäche, Herzinfarkt und Schlaganfall sind die dramatischen Folgen. Aber auch die Nieren und die Augen werden – bis hin zu völliger Blindheit – geschädigt und das Gehirn leidet, was zur Demenz führen kann. „Ist bereits eine der Folgeerscheinungen aufgetreten, muss der Bluthochdruck umso dringender behandelt werden“, sagen die Experten. Denn dann sei das Risiko umso höher, dass es noch einmal zu einem dramatischen Vorfall durch den zu hohen Druck komme.

Was kann man gegen zu hohen Blutdruck tun? „Mit einer gesunden Lebensweise kann man sich am besten vor Bluthochdruck schützen“, sagen die Experten. Auch wenn Medikamente notwendig sind, wirken diese am besten, wenn man gleichzeitig den Lebensstil verbessert. Bei übergewichtigen Betroffenen sei die wichtigste Maßnahme, abzunehmen: „Reduziert man das Körpergewicht, sinken auch die Blutdruckwerte signifikant und man braucht weniger Medikamente“, unterstreicht Stoschitzky. Außerdem werden kostenlose Programme für Bluthochdruck-Patienten angeboten, um den Umgang mit dem „Überdruck“ zu lernen.

SCHULUNGEN FÜR PATIENTEN

Unter dem Motto "Herzleben" bietet die steirische Gebietskrankenkasse Schulungen für Bluthochdruck-Patienten an. Dabei wird der gesunde Lebensstil vermittelt und man lernt, mit der Blutdruck-Selbstmessung umzugehen. Auch Partner werden mitgeschult.

Informationen zur kostenlosen Teilnahme bei der GKK Tel. (0 3 16) 80 35 51 11 oder hier.