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Was muss man als Mensch mit Diabetes noch tun, um ernst genommen zu werden?

Als wir im Herbst 2019 die Gründung von „wir sind diabetes“ feierlich begangen haben, wollten wir den Menschen mit Diabetes eine gemeinsame Stimme verleihen.

Als wir im Herbst 2019 die Gründung von „wir sind diabetes“ feierlich begangen haben, wollten wir den Menschen mit Diabetes eine gemeinsame Stimme verleihen. Ziel war es, dass unsere Botschaften so besser gehört werden und wir somit als Betroffene einer lebenslangen herausfordernden Erkrankung deutlicher wahrgenommen werden.

Heute denken wir, dass — entgegen der Annahmen, die meisten wüssten zumindest was Diabetes mellitus ist und man kann doch 10% der Bevölkerung nicht einfach vergessen — das Gegenteil der Fall ist. Diabetes kommt in der momentanen Situation (COVID-Pandemie) nicht vor, weder in der öffentlichen Wahrnehmung noch im Bewusstsein der zuständigen Behörden. Um auf der Homepage des Sozialministeriums auf der Priorisierungsliste das Wort Diabetes zu finden, muss man sehr lange suchen und wird erst sehr spät fündig (www.sozialministerium.at/Corona-Schutzimpfung-Fachinformationen). Wir wollen hier keiner der genannten und priorisierten Erkrankungen ihren Stellenwert absprechen, aber genauso wahr- und ernstgenommen werden.

Müssen Menschen mit Diabetes wirklich auf die Straße?

In einem Bericht der Krone vom 17.2.2021 wird ein weiterer Brief der Sozialversicherung angekündigt, in dem Hochrisikopatienten aktiv wegen einer Impfung angesprochen werden, oder, sollte das nicht der Fall sein, sie sich an ihre Ärztin bzw. ihren Arzt wenden sollen. All das dient dazu, uns ein weiteres Mal zu vertrösten!

Müssen wir wirklich vor dem Ministerium aufmarschieren, Diabetesfahnen schwenken und unseren Unmut und unsere Verzweiflung demonstrieren? Reicht es nicht, dass Menschen mit Diabetes in einer so herausfordernden Zeit wie der Corona-Krise sowieso dauernd kämpfen müssen?

In der Steiermark zum Beispiel können Patienten mit Fußproblemen seit Monaten keine medizinische Fußpflege in Anspruch nehmen. Aufgrund unklarer Bestimmungen haben die meisten FußpflegerInnen einfach geschlossen.

Dass unversorgte Wunden an diabetischen Füssen in weiterer Folge ein Ansteigen der Amputationsrate bedeutet, sollte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Das belegen auch aktuelle Daten aus Italien!

2m Abstandsregeln, telefonische Voranmeldungen und extrem lange Wartezeiten auf Termine fördern auch nicht gerade die medizinische Versorgung von chronisch Kranken in den Ambulanzen der Gesundheitszentren und Spitäler. Um langfristige Schäden und Folgeerkrankungen zu verhindern bzw. nicht unnötig zu steigern, wäre eine rasche Impfung gerade von Menschen mit Diabetes wünschenswert. Die Erkrankung einfach totzuschweigen, weil es sich hier um ca. 800.000 Menschen in Österreich handelt ist schlichtweg falsch und verantwortungslos!

Auch das Gesundheitsministerium reagiert zurückhaltend

Auf unseren Brief an das Gesundheitsministerium aus dem Februar haben wir zahlreiche Unterstützungserklärungen aus der Bevölkerung erhalten. Danke nochmal an alle, die uns schreiben und ihre Zustimmung zu unserer Arbeit kommunizieren!

Die offizielle Antwort der Impfkommission ist im Gegensatz dazu leider sehr unpersönlich und nichtsagend ausgefallen. Trotzdem möchten wir sie euch nicht vorenthalten.

Antwort der Impfkommission

Sehr geehrte Frau Duderstadt,

vielen Dank für Ihre E-Mail!

Menschen mit Diabetes sind natürlich berücksichtigt, vor allem jene mit dem größten Risiko, weil sie eine schwere Form haben (hoher HbA1c-Wert) analog der COVID-Risikogruppen-Verordnung vom Frühjahr. Zusätzlich können gerade auch im niedergelassenen Bereich die impfenden Ärzte das Gesamtrisiko berücksichtigen und entsprechend priorisieren.

Aktuell stehen nicht ausreichend Impfstoffe zur Verfügung, um alle Menschen in Österreich gleichzeitig zu impfen. Deshalb erfolgt eine schrittweise Impfung für unterschiedliche Personengruppen (abhängig von medizinischen und logistischen Rahmenbedingungen). Eine diesbezügliche Priorisierung von Hochrisiko- sowie Risiko-Einstufungen wird für die gesamte österreichische Bevölkerung anhand der Empfehlung des Nationalen Impfgremiums (NIG) getroffen.

Die Vormerkung zu einem Termin für eine Corona-Schutzimpfung ist in den Bundesländern über eigene Anmeldesysteme möglich. In vielen Fällen können Sie darüber auch angeben, dass Sie zu einer Risikogruppe gehören sowie Ihre Vorerkrankungen anführen.

Mit freundlichen Grüßen

das Team der Kommunikation Corona-Schutzimpfung

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

 

Und hier die Anmeldestellen der einzelnen Bundesländer:

Wien: https://impfservice.wien/
In Wien können Sie sich auf der Homepage des Impfservice Wien für eine Corona-Schutzimpfung vormerken lassen: https://impfservice.wien/

Burgenland: https://www.burgenland.at/coronavirus/coronaimpfung/
Die Voranmeldung ist in Burgenland erfolgt über die Homepage des Landes: https://www.burgenland.at/coronavirus/coronaimpfung/

Niederösterreich: https://www.impfung.at/vorregistrierung/     
In Niederösterreich können Sie sich hier vormerken: : https://www.impfung.at/vorregistrierung/

Oberösterreich:
Personen über 80 Jahre, geboren vor dem 29. Jänner 1941 und nicht in einem Alten- und Pflegeheim wohnenden: https://www.land-oberoesterreich.gv.at/files/covid19impfung/#/online-terminvereinbarung

In Oberösterreich können Sie sich hier vormerken: https://www.land-oberoesterreich.gv.at/files/covid19impfung/#/online-terminvereinbarung

Salzburg:
ab 1. Februar: https://www.salzburg-impft.at/                        

In Salzburg ist die Vormerkung für Personen über 80 Jahre, die zu Hause wohnen ab 1. Februar möglich: https://www.salzburg-impft.at/                       

Tirol:
ab 1. Februar:  https://www.tirol.gv.at/gesundheit-vorsorge/infekt/coronavirus-covid-19-informationen/tirol-impft/                                 

In Tirol ist die Voranmeldung ebenso ab 1. Februar unter folgenden Link möglich: https://www.tirol.gv.at/gesundheit-vorsorge/infekt/coronavirus-covid-19-informationen/tirol-impft/            

Vorarlberg:
https://vorarlberg.at/web/land-vorarlberg/contentdetailseite/-/asset_publisher/qA6AJ38txu0k/content/artikel-covidimpfungen-vormerkung-anmeldung?article_id=764511

In Vorarlberg geht die Voranmeldung unter diesem Link: https://vorarlberg.at/web/land-vorarlberg/contentdetailseite/-/asset_publisher/qA6AJ38txu0k/content/artikel-covidimpfungen-vormerkung-anmeldung?article_id=764511

Steiermark:
Personen über 80 Jahre, können sich hier anmelden: Impfhotline 0800 555621 – Land Steiermark News Portal                        

Ab 1. Februar für alle Steirerinnen und Steirer 01.01.1942 und jünger: https://anmeldung.steiermark-impft.at/

Kärnten:
Personen über 80 Jahre, oder Personen, die in einer Covid-Station der Kärntner Krankenhäuser arbeiten, können sich für eine Schutzimpfung anmelden. Für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte ist dies ebenso bereits möglich, mehr dazu hier: https://coronainfo.ktn.gv.at/corona-impfung     

 

Unser Versprechen

Wir versprechen für Euch dranzubleiben und freuen uns auf weitere Kommentare und Eure Unterstützung!

Dr. Adalbert Strasser, Präsident

Karin Duderstadt, Geschäftsführerin

https://www.wirsinddiabetes.at/

 

Wir von Diabetes Austria, der Initiative Soforthilfe, unterstützen diese Aktion vollinhaltlich.
Das können auch Sie tun: https://diabetes-austria.com/artikel/diabetes-und-die-covid-impfung