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Was bringen die neuen Insuline?

Verschiedene Unternehmen forschen an neuen Insulinformulierungen, die sich noch besser den individuellen Bedürfnissen von Menschen mit Diabetes anpassen lassen. Bei einigen ist die Zulassung auch für Kinder und Jugendliche in Sicht, bei anderen Insulinen kann es noch etwas länger dauern. Außerdem: ein Blick auf Biosimilar- und „smarte Insuline“.

Gerade bei Kindern ermöglicht die erhöhte Verfügbarkeit einer kontinuierlichen Glukoseüberwachung mit Sensoren bereits heute eine komplexere Analyse, wie das eingesetzte Insulin wirkt. Insuline unterscheiden sich wesentlich in den Wirkprofilen. Kurz- oder ultrakurzwirksame Insuline, die zu den Mahlzeiten oder zur Korrektur eingesetzt werden, fluten schnell im Blut an und schnell wieder ab. Ein ganz anderes Profil haben dagegen Verzögerungs-/Basalinsuline, die teilweise länger als 24 Stunden wirken.

Fortschritte bei Insulinformulierungen sind weiterhin wichtig, um die Insulingabe noch besser an den individuellen Bedarf eines Kindes anzupassen. Die klinische Sicherheit und Wirksamkeit müssen jedoch in Studien nachgewiesen werden. Deshalb werden Insuline in der Regel erst für Erwachsene erprobt und zugelassen, bevor es zu einer Kinderstudie und -zulassung kommt.

Ultrakurzwirksame Insuline

Das weltweit erste Mahlzeiteninsulin der nächsten Generation ist das schnell wirkende Insulin aspart (Handelsname: Fiasp, Hersteller: NovoNordisk, auch Faster Insulin Aspart genannt; es baut auf Insulin aspart (Novo­Rapid) auf). Nachdem es schon länger für Erwachsene erhältlich ist, wurde Fiasp Ende August 2019 auch für Kinder zugelassen. Die Ergebnisse der Kinderzulassungsstudie waren im Juli veröffentlicht worden.

In der Studie wurden drei Gruppen mit je 260 Kindern zwischen 1 und 18 Jahren für 26 Wochen verglichen. Die erste Gruppe verwendete Fiasp vor den Mahlzeiten, die zweite nach den Mahlzeiten und die dritte zum Vergleich herkömmliches Insulin aspart. Dabei waren die beiden Gruppen mit der Gabe vor den Mahlzeiten verblindet, d. h. weder der Studienarzt noch der Patient wusste, ob sich im Pen das neue Insulin oder das herkömmliche Insulin befand.

Mit dem neuen Insulin ergaben sich ein statistisch signifikant besserer (um 0,17 % niedrigerer) HbA1c-Wert und niedrigere Glukosewerte nach dem Essen. Die Gabe von Fiasp nach der Mahlzeit zeigte jedoch schlechtere Glukoseverläufe, so dass auch mit Fiasp eine Gabe nach der Mahlzeit in der Regel nicht zu empfehlen ist.

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