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Warnsignale des Körpers: Verräterische Gerüche

Atem, Schweiß und Urin transportieren oft unangenehme Gerüche. Manche davon sind die Begleiterscheinung bestimmter Krankheiten.

Atem, Schweiß und Urin transportieren oft unangenehme Gerüche. Manche davon sind die Begleiterscheinung bestimmter Krankheiten.

Nicht nur der Zahnarzt, auch ein erfahrener Internist kann viele Erkrankungen über den Geruch diagnostizieren. Säuerlicher Mundgeruch deutet eher auf Magenprobleme hin, Ketongeruch auf einen unentdeckten oder aber schlecht eingestellten Diabetes. Ammoniak-Geruch wiederum könnte mögliche Schäden an Leber- oder Niere anzeigen.

Bei vielen Krankheiten entstehen im Körper Stoffwechselprodukte mit einem charakteristischen Eigenduft. Ungewohnte Gerüche, die wir über die Haut, den Atem oder den Urin absondern, sind daher oft frühe Warnsignale, die sich noch vor anderen Symptomen einer Krankheit bemerkbar machen.

Manche dieser Gerüche sind subtil, und nur speziell trainierte Hunde können sie erschnüffeln – etwa die Duftmoleküle von Krebszellen. Andere sind so aufdringlich, dass wir sie an uns selbst und anderen sofort erkennen. Hier sind die häufigsten verräterischen Gerüche:

Blasenentzündungen riechen streng

Ein auffällig scharfer Harngeruch deutet auf die Aktivität vieler Bakterien in der Blase hin. Sie setzen einen Fäulnisprozess im Urin in Gang, der sich beim Toilettenbesuch bemerkbar macht. Kommt ständiger Harndrang und schmerzhaftes Brennen hinzu, ist es Zeit zum Arzt zu gehen.

Diabetes hat den Duft von Nagellackentferner

Der Atem von Zuckerkranken verströmt den leichten Geruch von acetonhaltigem Nagellackentferner, besonders, wenn eine starke Überzuckerung besteht. Das intensiv riechende Stoffwechselprodukt Aceton entsteht, weil der Körper aufgrund von Insulinmangel Energie aus Eiweiß und Fett gewinnen muss. Der Aceton-Geruch ist das erste Zeichen einer schweren Stoffwechselentgleisung.

Der süße Duft einer Mandelentzündung

Entzündete Mandeln sind meist von Bakterien besiedelt, die kleine Eiterherde bilden. Diese produzieren einen süßlichen Geruch, der sich im Atem bemerkbar machen. Kommen Fieber und Schluckbeschwerden hinzu, kann der Arzt Antibiotika verordnen.

Der Geruch von vergammeltem Obst aus dem Magen

Ist die Magenschleimhaut entzündet, steigt der süß-säuerliche Duft von vergorenen Früchten in den Rachen hoch. Das Duft-Produkt von übermäßig produzierter Magensäure im Atem ist oft mit Sodbrennen, Aufstoßen, Schmerzen im Oberbauch verbunden. Der Arzt sollte abklären untersuchen, ob der Magenkeim Helicobacter pylori die Entzündung verursacht hat.

Die Leber lässt die Haut wie Haarfarbe riechen

Eine kranke Leber dünstet über die Haut den beißenden Geruch von Ammoniak aus. Dieses Stoffwechselprodukt entsteht immer, wenn der Körper Eiweiß abbaut, und wird von einer gesunden Leber sofort in Harnstoff umgewandelt. Bei einem Leberproblem funktioniert das nicht richtig.  Das Gas, das an scharfe Putzmittel oder Haarfarbe beim Friseur erinnert, geht ins Blut und verflüchtigt sich über die Haut.

Nierenprobleme stinken zum Himmel

Wenn die Nieren nicht richtig arbeiten, kann der Körpergeruch des Betroffenen sehr unangenehm werden. Der Schweiß entwickelt nämlich einen leichten Uringeruch, wenn Harnstoff und Kreatinin nicht mehr vollkommen über die Nieren ausgeschieden werden. Verbunden mit dem Geruch sind oft Schwellungen um die Augen, Bluthochdruck, juckende Haut. Am besten gleich bei den ersten Beschwerden zum Arzt gehen, um einem Nierenversagen vorzubeugen.