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Wandel grundlegender Rahmenbedingungen in der Diabetes-Behandlung

Mit einem integrativen Therapieansatz lassen sich Folge- und Begleiterkrankungen von Typ-2-Diabetes deutlich verlangsamen. Ein großer Mehrwert für Patienten und Ärzte.

AstraZeneca Deutschland / Unternehmensbeitrag

Herr Dr. Hinterding, Typ-2-Diabetes hat sich zu einer echten Volkskrankheit entwickelt. Tückisch sind dabei vor allem die Folgeerkrankungen. Wo liegen die größten Risiken für die Patienten?
Die Folge- und Begleiterkrankungen von Typ-2-Diabetes lassen sich ganz grob in mikro- und makrovaskuläre Erkrankungen unterteilen. Erstere sind beispielsweise die klassische Nierenerkrankung in Folge des Diabetes, aber auch Durchblutungsstörungen der Füße oder eine Netzhauterkrankung, die zur Erblindung führen kann. Unter makrovaskulären Auswirkungen des Diabetes werden Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall oder ein Herzinfarkt zusammengefasst. Die Herzinsuffizienz kann als Folge mikro- oder makrovaskulärer Erkrankung entstehen.

Wobei sich die Behandlung des Diabetes lange Zeit auf die Behandlung der mikrovaskulären Folgeerkrankungen konzentriert hat.
Richtig. Erst 2015 fand ein Paradigmenwechsel in der Diabetes-Therapie statt. Eine klinische Studie zeigte, dass die neue Wirkstoffklasse der SGLT2-Hemmer auch das Risiko makrovaskulärer Erkrankungen deutlich reduziert, respektive deren Voranschreiten verlangsamen kann. Unsere Sichtweise auf den Patienten verändert sich dank der neuen SGLT2-Hemmer hin zu einem integrativen Therapieansatz. Wir sehen nicht mehr nur den Diabetes für sich, sondern betrachten den Patienten ganzheitlich – und das über verschiedene Disziplinen hinweg.

Wie wichtig ist ein solch integrativer Therapieansatz, um Typ-2-Diabetes behandeln zu können?
Aus unserer Sicht absolut entscheidend. Dafür müssen Sie sich nur das Spektrum der Organe ansehen, die in Folge des Diabetes geschädigt werden: Niere, Herz, Bauchspeicheldrüse, Leber und weitere. Sich bei der Entwicklung neuer Therapien nur auf einen Aspekt oder eine Disziplin zu konzentrieren, reicht nicht mehr, dafür sind die Überlappungen einfach zu groß. Wenn wir uns zum Beispiel die Herzinsuffizienz anschauen: Das Risiko eines Patienten mit Typ-2-Diabetes an einer Herzinsuffizienz zu erkranken ist zwei bis fünfmal größer als bei Menschen ohne Diabetes. Eine Herzinsuffizienz kann zu massiven Einschränkungen der Lebensqualität bis hin zum Tod führen. Die Prävention bzw. Therapie einer Herzinsuffizienz ist daher sehr wichtig.

Was hat AstraZeneca in Zukunft noch vor in punkto Diabetes-Therapie?
Momentan stehen in unserer Arbeit ganz klar neben der Therapie des Diabetes an sich die Prävention und Behandlung der Folge- und Begleiterkrankungen im Fokus. Dabei ist unser Ziel, den Verlauf der Erkrankung und Begleiterkrankungen zu verlangsamen. Zudem arbeiten wir an Pipelineprojekten, die den Verfall der Bauchspeicheldrüse aufhalten oder sogar eine Regeneration ermöglichen. Das ist aktuell noch Zukunftsmusik. Aber Wissenschaft neu denken, um lebensverändernde Arzneimittel bereit zu stellen, ist unser Credo. Und daher werden wir weiter an Zukunftsvisionen arbeiten.