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Vitamin D – Das Vitamin, das mit der Sonne kommt

Rund 90 % der Erwachsenen leiden unter einem Vitamin-D-Mangel. Und das hat weitreichende Folgen auf den gesamten Körper.

Vitamin D ist das einzige Vitamin, dass wir nicht durch Nahrung, sondern Sonnenstrahlen aufnehmen. Die elektromagnetische Strahlung unseres Sterns löst über unsere Haut die Produktion des Vitamins aus, das so wichtig für unsere Knochen ist.

Rund 90 % der Erwachsenen leiden unter einem Vitamin-D-Mangel. Und das hat weitreichende Folgen auf den gesamten Körper.

DIE WICHTIGSTEN FAKTEN:

  1. Durch den Lebensstil in Großstädten und lange Arbeitstage in geschlossenen Räumen mangelt es einem Großteil der Bevölkerung an Vitamin D.
  2. Das liegt auch daran, dass die Einnahme von Vitamin D über Lebensmittel nicht den nötigen Tagesbedarf deckt.
  3. Im Sommer läuft die Produktion sehr schnell ab. Schon bevor die Haut sich rot färbt, hat der Körper genug der Sonnenstrahlen genossen.
  4. Wenn wir uns mit Sonnenschutz eincremen, wird kein Vitamin D produziert. Das liegt daran, dass der Schutz die UVB-Strahlen blockiert.
  5. Das bedeutet aber nicht, dass wir die Sonnenschutzmittel weglassen sollen. Es reicht schon, wenn die Sonnenstrahlen einige Minuten täglich 25 Prozent unserer Haut treffen, um genug Vitamin D herstellen zu können.
  6. Um im Sommer die nötige Menge Vitamin D zu produzieren, wird Personen mit weißer Haut ein 10- bis 20minütiger Aufenthalt in der Sonne empfohlen, je nach Hauttyp.

WIE WIRD ES IN DER HAUT GEBILDET?

  1. Die unsichtbaren UVB-Strahlen mit einer Wellenlänge von 280 bis 315 Nanometer sind für die Bildung von Vitamin D in der Dermis verantwortlich.
  2. Dieses Licht durchdringt die obersten Schichten des Hautgewebes und reagiert durch Photolyse mit dem sogenannten Provitamin D, was zu Vitamin D führt.
  3. Befinden wir uns weiterhin in der Sonne, bleiben die neuen Moleküle zum Schutz vor einer Überdosierung mit Vitamin D inaktiv.
  4. So kann es nur durch die Sonne zu keiner Überdosis an Vitamin D kommen. Der Körper besitzt einen Schutzmechanismus, mit dem er sich vor übermäßiger Vitaminsynthese schützt.
  5. Der besteht darin, dass Vitamin D biologisch inaktiv ist: Damit es seine Funktion erfüllt, muss es in der Leber (wo es das Hormon Calcidiol entstehen lässt) und in den Nieren (in denen Calcitriol gebildet wird) verarbeitet werden.
  6. Das Hormon Calcitriol, das durch das Vitamin D in den Nieren entstanden ist, steigert die Aufnahme von Kalzium, das wir durch Nahrung zu uns nehmen.

WIE VIEL BENÖTIGEN WIR?

Die Vitamin-D-Menge, die wir jeden Tag benötigen, hängt vom Alter ab. Die empfohlenen internationalen Einheiten (IE) sind:

400 IE bis zu einem Alter von 12 Monaten

600 IE zwischen 1 und 70 Jahren

800 IE ab einem Alter von 71 Jahren

600 IE Schwangere und Stillende

 

WIE KOMMEN WIR DARAN?

Sonne: Die Menge, die wir durch den Aufenthalt im Sonnenlicht aufnehmen können, ist sehr viel höher als die aus der Nahrung.

Ernährung: Bestimmte mit Vitamin D angereicherte Produkte und andere natürliche, zum Beispiel Fisch und Eier, liefern eine kleine Menge. Diese Beiträge sind aber nicht sehr ausschlaggebend.

Ergänzungsmittel: Viele Multivitamine enthalten Vitamin D, darunter auch Ergänzungsmittel, die sich nur diesem Vitamin widmen. Im Fall von sehr niedrigen Werten kann ihre Einnahme empfohlen werden, allerdings nur mit ärztlicher Betreuung. Ein Übermaß des Vitamins kann sehr gefährlich sein.

 

FAKTOREN, DIE DIE VITAMIN-D-PRODUKTION BEEINFLUSSEN

Vitamin D, welches der Körper durch die elektromagnetischen Strahlen herstellen kann, hängt von mehreren Faktoren ab:

ÄUSSERE

Lage des Wohnorts

Jahreszeit

Tageszeit

Bewölkung

Höhe

PERSÖNLICHE

Hauttyp

Alter

Kleidung

Sonnenschutz

Position: stehend oder liegend

 

WELCHE PROBLEME BIRGT EIN VITAMIN-D-MANGEL?

  • Müdigkeit, Schwäche, Schlafstörungen
  • Erhöhte Infektanfälligkeit
  • Abnahme der Knochendichte, Osteopenie und Osteoporose
    Bei Kindern: Rachitis mit Skelettdeformationen, Wirbelsäulendeformationen, Verzögerung des Milchzahndurchbruches
  • Kalzifizierung der Gefäße (Gefäßverkalkung)
  • Herzmuskelschwäche
  • Erhöhte Neuromuskuläre Erregbarkeit (Muskelzucken, Spasmen, EKG-Veränderungen, erhöhte Schreckhaftigkeit und Reizbarkeit)
  • Verminderte Insulinsekretion und erhöhtes Risiko für Diabetes
  • Fertilitätsstörungen

Auch eine Winterdepression könnte durch Vitamin-D-Mangel befeuert werden, vermuten Forscher. Bei vielen Menschen rauscht nämlich in der dunklen, kalten Jahreszeit der Blutspiegel des Sonnenvitamins D in den Keller - ebenso wie die Stimmung.