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Übergewicht schadet grauen Zellen

Oak Brook/Wien. Es ist ein Teufelskreis: Übergewicht verändert die Gehirnstrukturen im Belohnungssystem so, dass Betroffenen das Sättigungsgefühl verlieren. Gleichzeitig wird die Menschheit immer übergewichtiger, weil sie sich immer weniger bewegt. So lassen sich die Ergebnisse zweier Studien zusammenfassen.

Immer mehr Erwachsene, Jugendliche und Kinder leiden unter starkem Übergewicht. Zahlreiche Folgeerkrankungen führen zu einer schlechteren Lebensqualität, einer niedrigeren Lebenserwartung und hohen direkten und indirekten Kosten für das Gesundheitssystem. Adipositas hat mehr Herzkreislauf-Erkrankungen zur Folge als die Volkskrankheit Diabetes Typ 2 und wird auch mit einem erhöhten Risiko für kognitive Veränderungen bis zur Demenz in Verbindung gebracht. Starkes Übergewicht löst laut Forschern entzündliche Prozesse aus, die das Hirngewebe schädigen können.

Um den Ursachen auf den Grund zu gehen, hat ein Team der Universität Leiden in Südholland Hirnscans von 12.000 Teilnehmern der UK Biobank Study analysiert. Die britische Datenbank wurde 2006 gegründet, um die Rolle von Umweltfaktoren bei der Entstehung von Krankheiten zu untersuchen. Auf den mit Hilfe von Magnetresonanztomographie angefertigten Gehirnscans sind die nervenzellenreiche graue Substanz und die weiße Substanz, die auch als Gehirn-Verdrahtung bezeichnet wird, zu sehen.

Das Team berichtet im Fachjournal "Radiology" darüber, wie sich die Morphologie des Denkorgans mit steigendem Körperfett-Anteil verändert. "Ein höherer Körperfett-Anteil kann mit einem Volumensverlust wichtiger Gehirnstrukturen in Verbindung gebracht werden", wird Studienleiterin Ilona Dekkers in einer Aussendung der Radiologischen Gesellschaft Nordamerikas zitiert. Dekkers verweist auch auf gewisse Unterschiede zwischen Männern und Frauen.

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