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Typ-2-Diabetes: Intensive Lebensstilintervention bringt mehr Beschäftigung

Intensive Lebensstilinterventionen wirken sich bei Menschen mit Typ-2-Diabetes offenbar auch günstig auf das Arbeitsleben aus: In einer US-Studie führte dies zu einer Zunahme der Beschäftigung um vier Prozent im Vergleich zu nur gelegentlicher Beratung zu einem gesunden Lebensstil.

(Los Angeles/Minneapolis, 16.8.2023) - Intensive Lebensstilinterventionen bei Menschen mit Typ-2-Diabetes mit dem Ziel der Gewichtsreduktion, einschließlich einer wöchentlichen Beratung zu gesunder Ernährung und Körpertraining, haben einen günstigen Effekt auf Gewicht, körperliche Fitness und Mobilität. Das hat bereits eine frühere Untersuchung gezeigt. Eine solche Maßnahme wirkt sich aber offenbar auch positiv auf das Arbeitsleben aus: Die Rate der Studienteilnehmer, die in einem Beschäftigungsverhältnis standen, hatte sich in einer Gruppe mit intensiven Lebensstilinterventionen im Vergleich zur Kontrollgruppe mit nur gelegentlicher Beratung zum Lebensstil erhöht, wie eine aktuelle Studie des USC Schaeffer Center for Health Policy & Economics und der University of Minnesota School of Public Health jetzt ergeben hat (JAMA Intern Med 2023: online 14. August).

3.091 Menschen mit Typ-2-Diabetes untersucht

Die Studienteilnehmer waren 3.091 Menschen im Alter von 45 bis 75 Jahren mit Typ-2-Diabetes, die übergewichtig oder bereits adipös waren. Sie wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt über einen Zeitraum von zehn Jahren mit dem Ziel der Gewichtsreduktion intensive Lebensstilinterventionen mit wöchentlichen Sitzungen zu gesunder Ernährung und körperlicher Aktivität über einen Zeitraum von sechs Monaten. Ab dem vierten Studienjahr fanden diese Sitzungen nur noch monatlich statt. Die Kontrollgruppe erhielt lediglich eine Gruppen-basierte Diabetesschulung und unterstützende Sitzungen, und zwar dreimal jährlich in den ersten vier Jahren und danach nur noch einmal jährlich.

Anhand von Daten der Sozialversicherung kamen die Forschenden um Dr. Peter Huckfeldt von der University of Minnesota School of Public Health in Minneapolis zu folgendem Ergebnis: Die Zahl der Beschäftigten hatte sich in der Gruppe mit intensiven Lebensstilinterventionen zur Prävention von Diabetes-Progression und Komplikationen um vier Prozent erhöht. Bei den Studienteilnehmern, die einen niedrigeren Bildungsgrad hatten, waren es sogar 7 Prozent. Die Studienautoren weisen darauf hin, dass dies daran liegen könnte, dass vor allem bei Menschen mit körperlich anstrengenden Jobs Verbesserungen der physischen Funktionen besonders wichtig sind und viele von diesen einen niedrigeren Bildungsgrad hätten.

Quelle: https://www.aerztezeitung.de/