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Gesunder Lebensstil verringert Risiko mikrovaskulärer Diabeteskomplikationen

Ob Frauen und Männer mit Typ-2-Diabetes mikrovaskuläre Folgeschäden entwickeln, haben sie zum Teil selbst in der Hand.

(Boston, 22.2.2023) - Durch einen insgesamt gesunden Lebensstil lässt sich nicht nur das Risiko für kardiometabolische Erkrankungen reduzieren, er trägt auch dazu bei, die mikrovaskulären Komplikationen eines Diabetes mellitus zu verhindern oder wenigstens zu verzögern: Wer mindestens vier von fünf Anforderungen einer gesunden Lebensweise nachkommt, hat ein um rund 30 Prozent niedrigeres Risiko, Spätfolgen an Nerven, Augen, Nieren oder Füßen zu entwickeln, als Patienten und Patientinnen, die keine dieser Bedingungen erfüllen.

Das geht aus einer gemeinsamen Analyse der Nurses’ Health Study (NHS) und der Health Professionals Follow-up Study (HPS) hervor (JAMA Netw Open 2023; online 26. Januar). Was die Auswertung auch zeigt: Sich gesunde Verhaltensweisen anzueignen, ist auch nach der Diagnose eines Typ-2-Diabetes noch lohnend.

7.077 Teilnehmer – 4.982 Frauen aus NHS und 2.095 Männer aus HPS – waren im Alter von durchschnittlich 61 Jahren an Typ-2-Diabetes erkrankt und zu diesem Zeitpunkt frei von kardiovaskulären Erkrankungen und Krebs. Mit Hilfe validierter Fragebögen hatten sie vor und nach der Diagnose regelmäßig Auskunft zu ihrem Lebensstil gegeben. Eine gesunde Lebensführung war auf der Basis von fünf Faktoren definiert:

  1. Ausgewogene Ernährung u. a. mit viel Gemüse, Obst, Vollkorn und mehrfach ungesättigten Fettsäuren und wenig rotem Fleisch und Zucker
  2. BMI > 18,5 und < 25 kg/m2
  3. Rauchabstinenz
  4. Alkoholkonsum von maximal 15 g (Frauen) bzw. 30 g (Männer) pro Tag
  5. Körperliche Aktivität (≥ 3 MET pro Stunde) an mehr als 150 Minuten pro Woche.

Follow-up von maximal 25 Jahren

Während des Follow-up von maximal 25 Jahren hatten 2.878 Teilnehmer mikrovaskuläre Komplikationen entwickelt. Hatten sie vor der Diagnose schon gesund gelebt, indem sie mindestens vier der genannten Kriterien befolgten, war ihr Risiko für mikrovaskuläre Spätschäden insgesamt um 27 Prozent niedriger als das von Personen, die sich an keine der Vorgaben gehalten hatten.

Im Einzelnen war das Risiko für eine diabetische Neuropathie um 29 Prozent, eine diabetische Retinopathie um 24 Prozent, eine diabetische Nephropathie um 58 Prozent und ein diabetisches Fußsyndrom um 40 Prozent reduziert. Alle Berechnungen waren adjustiert auf Alter, Geschlecht, Ethnie, Kalorienzufuhr, ASS-Einnahme, Hypertonie und Hypercholesterinämie.

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