Typ-1-Diabetes: Tägliche Insulindosis könnte Krebsrisiko beeinflussen
Diabetes mellitus geht einher mit vielen Komorbiditäten. Besonders der Diabetes mellitus Typ 1 ist jedoch auch selbst Risikofaktor für andere Krankheiten, wie möglicherweise Krebserkrankungen.
(12.1.2023) - Diabetes mellitus ist eine gravierende Stoffwechselerkrankung. Ohne extern zugeführtes Insulin würden Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 (T1DM) nicht überleben können. Wie viel Insulin sie brauchen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Bedarf und, wie gut der Diabetes eingestellt ist können wiederum Einfluss auf die Gesundheit des jeweiligen Patienten nehmen. Wird zu viel Insulin gegeben, kann es zu einer Hyperinsulinämie kommen. Sie wird als möglicher Risikofaktor für die Entstehung von Krebserkrankungen diskutiert. Die Assoziation zwischen Diabetes und onkologischen Erkrankungen ist jedoch umstritten.
Eine amerikanische Forschergruppe hat sich deshalb in einer retrospektiven Studie näher mit dem Thema befasst. Die Ergebnisse wurden im Journal »JAMA Oncology« publiziert.
Zielsetzung
Es gibt bisher wenig Daten zu einer möglichen Assoziation von Typ-1-Diabetes und der Krebsinzidenz. Die Studie soll mit einer Datenanalyse der Risikofaktoren für Krebs bei Patientinnen und Patienten mit einem Diabetes mellitus Typ 1 neue Erkenntnisse gewinnen.
Methodik
Für die amerikanische Studie wurden Daten aus dem Diabetes Control and Complications Trial (DCCT) und der Epidemiology of Diabetes Interventions and Complications (EDIC)-Studie verwendet. Für die DCCT-Studie wurden zwischen 1983 und 1989 an 29 Zentren in Nordamerika 1.441 Patientinnen und Patienten rekrutiert. Als 1993 die EDIC-Studie als Follow-Up-Studie begann, konnten von diesen 1.375 noch lebende Freiwillige erneut rekrutiert werden. Bis 2012 nahmen 1.304 der Freiwilligen an jährlichen Befragungen zu Krebserkrankungen teil, eine Person wurde aus anderen Gründen aus der Analyse ausgeschlossen.
Anhand der Daten wurde die jeweilige Krebsinzidenz inklusive 95%-Konfidenzintervallen (95%-KI) berechnet. Um zu untersuchen, ob verschiedene Risikofaktoren der Diabetikerinnen und Diabetiker sich auf die Krebsinzidenz auswirken, wurden sowohl eine Cox-Regression als auch Hazard-Regressionsmodelle durchgeführt. Das zweizeitige p galt mit Werten <0,05 als signifikant.
Ergänzend wurden multivariable Modelle durchgeführt. Dafür wurden die täglichen durchschnittlichen Insulindosen in drei Kategorien unterteilt: niedrig (<0,5 Einheiten/kg), medium (≥0,5 und <0,8 Einheiten/kg) und hoch (≥0,8 Einheiten/kg). Zusätzlich wurden verschiedene weitere Variablen analysiert und ein- oder ausgeschlossen wie demographische Faktoren, Gewicht, Body-Mass-Index (BMI), Suchtmittel, Sport, familiäre Vorgeschichte von Bluthochdruck, Typ 1 und Typ 2 Diabetes mellitus, Myokardinfarkte, traditionelle metabolische Risikofaktoren, Medikamente, weitere Diabeteswerte wie der HbA1c, die Dauer der Erkrankung und ähnliche.
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