Todespfleger: Eindeutiger Fingerabdruck auf Ampulle eines Insulin-Pens gefunden
(Deutschland) - Der Vorwurf ist massiv. Ein Hilfspfleger aus Polen soll zwischen April 2017 und Februar 2018 sieben Senioren umgebracht haben, indem er ihnen Insulin spritzte, obwohl sie keine Diabetiker waren. Ein Weilheimer überlebte die heimtückische Attacke knapp.
Weilheim – Wegen sechsfachen Mordes und dreifachen versuchten Mordes muss sich der Pole Grzegorz W. (38) derzeit vor dem Landgericht München verantworten. Der Pfleger soll seinen Patienten Insulin gespritzt haben, obwohl diese gar nicht an Diabetes erkrankt waren. An das Medikament kam er, da er selber zuckerkrank ist. In der Verhandlung am Freitag ging es speziell um den Fall eines damals 82-jährigen Weilheimers, der im Juni 2017 Opfer des sogenannten „Todespflegers“ geworden war. Der ältere Herr überlebte die Attacke. Nun schilderten Einsatzkräfte die Geschehnisse und Erkenntnisse.
Für den wichtigsten Fakt sorgten Beamte der Spurensicherung: Ein Fingerabdruck auf der leeren Ampulle eines Insulin-Pens, der im Haus des Weilheimers sichergestellt wurde, konnte eindeutig dem Angeklagten zugeordnet werden. „Er stimmt mit dem Abdruck am Ringfinger der linken Hand überein“, bestätigte ein Polizeibeamter des Kommissariats 92.
Außerdem waren die Beschriftungen auf der Ampulle in polnischer Sprache gehalten. Ein eingetrockneter Blutfleck auf einem sichergestellten Wundtupfer enthielt die DNA des Opfers. Auf dem Tupfer waren DNA-Spuren des Pflegers und des Opfers zu finden.