Skip to main content

Testosteron erhöht Diabetes-Risiko bei Frauen

12. Feb. 2020 - Sowohl Männer als auch Frauen produzieren das Sexualhormon Testosteron. Ein erhöhter Testosteronspiegel bei Frauen erhöht das Risiko für Stoffwechselkrankheiten wie Typ-2-Diabetes, während das Risiko bei Männern sinkt. Zu diesem Ergebnis kommt die bislang größte Studie, die über die Regulierung von Sexualhormonspiegeln durchgeführt wurde.

Forschende der Cambridge University untersuchten im Rahmen einer groß angelegten Studie, wie das Hormon Testosteron Krankheitsrisiken beeinflusst. Dabei stellte sich zum einen heraus, dass der Testosteronspiegel Einfluss auf Stoffwechselkrankheiten nimmt und zum anderen bei der Entstehung bestimmter Krebsarten eine Rolle spielt. Die Ergebnisse wurden kürzlich in dem renommierten Fachjournal „Nature Medicine“ vorgestellt.

Testosteron wirkt unterschiedlich auf die Geschlechter

Ein Forschungsteam der Epidemiologieabteilung des Medical Research Council (MRC) an der Universität Cambridge und der University of Exeter kommen zu dem Ergebnis, dass Testosteronspiegel bei Männern und Frauen sehr unterschiedlich wirken.

Ein hoher Testosteronspiegel bei Frauen steht der Studie zufolge in Verbindung mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes, Brustkrebs, Endometriumkarzinome sowie für das polyzystische Ovarialsyndrom. Bei Männern hingegen sinkt bei erhöhtem Testosteronspiegel das Risiko für Typ-2-Diabetes, die Gefahr, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt jedoch laut den Studienergebnissen.

Daten von über 400.000 Personen ausgewertet

Das Team analysierte die Daten von 425.097 Menschen. Die Informationen entstammten der britischen Biobank. Insgesamt fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2.571 genetische Variationen, die mit Unterschieden im Spiegel des Sexualhormons Testosteron und seines Bindungsproteins (Sexualhormonbindendes Globulin SHGB) in Verbindung stehen.

Wie hoch sind die Risiken?

Nach Angaben der Forschenden geht mit einem genetisch bedingt erhöhten Testosteronspiegel bei Frauen ein um 37 Prozent gesteigerten Risiko für Typ-2-Diabetes einher. Die Gefahr, ein polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) zu entwickeln, steige um 51 Prozent. Bei Männern sank bei genetisch bedingtem erhöhtem Testosteronspiegel das Risiko für Typ-2-Diabetes um 14 Prozent.

HIER weiterlesen…