Teil 6: So muss das! Ich kann wieder radfahren!
Von Peter P. Hopfinger
Ich hatte es mir fest vorgenommen und es hat geklappt: nur knapp mehr als zwei Monate hat es gedauert, bis ich nach meinem Unfall, der mit einer gebrochenen Hüfte im Donauspital geendet hat, wieder radfahren kann. Immerhin habe ich schon mehr als 50 Kilometer auf dem E-Bike hinter mich gebracht, seit ich das erste Mal wieder aufgestiegen bin.
Eins ist mir aber klar: die Übungen, die ich von meinem Physiotherapeuten Mathias Prohaska aufbekommen habe, darf ich auf keinen Fall absetzen. Im Gegenteil: ich muss mich wohl damit abfinden, diese und eventuell noch andere permanent in meinem Leben zu installieren.
Warum? Jeder älter werdende Mensch baut Muskeln ab und es ist daher höchst sinnvoll, möglichst viele Muskeln zu fordern um sie am Abbau zu hindern. Use it, or loose it ist eine Formel, die für viele Lebensbereiche gilt: Fremdsprachen, verschiedene Sportarten, Sex und sogar PC-Programme funktionieren dann gut, wenn man sich regelmäßig damit beschäftigt und auch ausübt.
So ist es auch mit den Muskeln, die allerdings bei Mitte 60jährigen noch etwas andere Unterstützung brauchen, wie mir Univ. Prof. Dr. Hermann Toplak beim Grazer Diabetestag Anfang September erklärte: „Du musst unbedingt mehr Eiweiß essen, das brauchst Du zur Neubildung von Muskeln.“
Natürlich kommt Eiweiß in – nona Eiern – aber auch in Fleisch, Fisch und anderen Meerestieren vor, aber der Soll-Bedarf kann damit meist nicht gedeckt werden. Da helfen mittlerweile heute Protein-Riegel und Drinks, die mit bis zu 35 % Protein (= Eiweiß) werben. Ein Naturprodukt mit einem hohe Proteinanteil sind Spirulina-Algen, die es in Reformhäusern entweder als Pulver oder auch als Pillen in verschiedenen Qualitäten zu erwerben gibt.
Ich habe mir alles organisiert und bin dabei, die veränderte Ernährung und die physikalischen Übungen permanent in meinem Leben zu installieren.
Für die bisherigen Erfolge bekomme ich Beifall und lobende Worte von vielen Seiten, sogar von Fachleuten. Das freut mich natürlich neben den positiven Effekten in meinem Leben ausserordentlich und jetzt sehe ich es als meine Aufgabe an, Sie/Euch geschätzte/r LeserIn, die Ihr vielleicht auch einmal in eine derart missliche Lage kommt, zu ermutigen. Es funktioniert, wieder fit zu werden, wenn man dranbleibt und sich die Heilung nicht vom Jammern erwartet.
Freilich: Noch besser klappt es, wenn man schon vorher sportlich war und nicht unzählige unnötige Kilos mit sich rumgeschleppt hat.
Und eins ist klar: Wünschenswert ist so ein Ereignis für niemanden.
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Fragen, Ihre Erfahrungen oder anderes erreichen mich unter hopfinger(at)diabetes-austria.com