Stummer Herzinfarkt: Erste Anzeichen frühzeitig erkennen
Stummer Herzinfarkt genauso gefährlich wie klassischer Infarkt
(23.11.2021) - Heftige Schmerzen in der Brust sowie im Oberbauch, die bis in die Arme und den Kiefer ausstrahlen können, Schweißausbrüche und Übelkeit – diese typischen Symptome eines Herzinfarktes sind vielen Menschen bekannt. Was weniger bekannt ist, ist dass Infarkte sehr häufig auch ohne diese Beschwerden auftreten. Dennoch kann der sogenannte „stumme Herzinfarkt“ oft an bestimmten Anzeichen erkannt werden. Fachleute erklären, worauf zu achten ist.
Ein stummer Herzinfarkt zeichnet sich vor allem durch das Fehlen der sonst typischen Beschwerden aus. Betroffene haben in der Regel keine Symptome wie stechenden Schmerz in der Brust. Der Infarkt bleibt deshalb unbemerkt. Doch trotz seines asymptomatischen Ablaufes sind die Folgen eines stummen Herzinfarkts genauso schwerwiegend wie bei einem klassischen Herzinfarkt.
Genauso hohes Sterberisiko
Wie die Deutsche Herzstiftung auf ihrer Webseite schreibt, ist ein sogenannter stiller oder stummer Herzinfarkt schwer zu erkennen – dabei ist er sehr häufig: Rund 45 Prozent aller Herzinfarkte verlaufen ohne eindeutige Symptome. In vielen Fällen werden sie erst nach Tagen, Monaten oder gar Jahren erkannt.
Ein stiller Herzinfarkt ist meist das Ergebnis eines Zufallsbefunds. Männer sind öfter betroffen als Frauen.
Wenn er so lange unbemerkt bleibt, könnte der Schluss naheliegen, dass es sich mit einem stummen Herzinfarkt gut leben lässt – dem ist jedoch keineswegs so: Studien haben gezeigt, dass ein solcher stummer Herzinfarkt auf lange Sicht ein genauso hohes Sterberisiko birgt wie ein klassischer Herzinfarkt.
Vor allem Menschen mit Diabetes sind gefährdet
Laut den Fachleuten sterben bei einem stummen Herzinfarkt aufgrund von Durchblutungsstörungen Teile des Herzmuskels ab. Es gibt zwei Erklärungen, warum es sein kann, dass Betroffene davon häufig nichts mitbekommen:
Der Herzinfarkt ist sehr klein und erzeugt dadurch nur geringe Beschwerden, die nicht richtig wahrgenommen werden.
Betroffene leiden an Diabetes mellitus. Die erhöhten Blutzuckerwerte können bei ihnen die Nerven schädigen. Wenn die Nerven am Herzen davon betroffen sind, kann es sein, dass die Schmerzsignale, die ein Infarkt auslöst, nicht weitergeleitet werden. So kann es auch passieren, dass Patientinnen und Patienten einen Herzinfarkt nicht wahrnehmen – selbst, wenn er groß ist.
Weil gerade Diabetikerinnen und Diabetiker ein erhöhtes Risiko haben, einen stummen Herzinfarkt zu erleiden, sollten sie ihr Herz regelmäßig kontrollieren lassen – dafür kann zum Beispiel ein EKG oder Belastungs-EKG angefertigt werden.