Studie zeigt: Luftverschmutzung erhöht das Diabetesrisiko
Schadstoffe wie Dieselpartikel haben eine Auswirkung auf den Darm. Das wiederum erhöht das Diabetesrisiko. Dies zeigt eine neue Studie des Universitätsspitals Zürich und der Universität Basel.
(7.7.2023) - «Dass an Orten mit hoher Luftverschmutzung mehr Menschen an Diabetes erkranken, ist schon länger bekannt», sagte Studienleiterin Claudia Cavelti-Weder. Doch wie es durch Luftverschmutzung zur Entstehung von sogenanntem Typ-2-Diabetes (Altersdiabetes) kommt, wird noch nicht vollständig verstanden.
Das Forschungsteam um Cavelti-Weder hat nun untersucht, wie sich Dieselpartikel im Darm auswirken. Denn der Darm werde beim Thema Luftverschmutzung oft nicht berücksichtigt, so Cavelti-Weder. Dabei spiele die Luftverschmutzung auch für den Darm eine Rolle. Denn unser Körper verfügt über einen Reinigungsmechanismus, der bestimmte Partikel von der Lunge fernhält. Sogenannte Flimmerhärchen transportieren Schmutzpartikel in den Rachen. Ein Teil davon gelangt beim Schlucken schließlich in den Darm.
Wichtige Erkenntnisse für Behandlung
Für die Studie wurde Mäusen über einen Zeitraum von bis zu zehn Monaten entweder Dieselpartikel oder eine neutrale Kontrollsubstanz verabreicht. Dabei stellten das Forschungsteam fest, dass Mäuse, die Dieselpartikeln ausgesetzt waren, im Darm Veränderungen aufwiesen. Ein Entzündungsfaktor, der wegen dieser Veränderung ausgeschüttet wurde, konnte mit einer gestörten Glukosetoleranz, einer Vorstufe von Diabetes, in Verbindung gebracht werden.
Die Erkenntnisse aus dieser Studie könnten möglicherweise neue pharmakologische Ansatzpunkte für die Behandlung von Diabetes-ähnlichen Erkrankungen liefern, die durch Luftschadstoffe verursacht werden. Zunächst seien aber weitere Studien nötig, schreiben die Forschenden in der Studie.