Studie: Generika wirken genauso gut wie die Original-Medikamente
Generika sind kostengünstiger als die Original-Medikamente und dämpfen die Kosten für Gesundheitssysteme enorm.
Wien – Noch immer haben Patienten – besonders solche mit chronischen Erkrankungen – Hemmungen, Generika (also „Nachbauten“ von Medikamenten, deren Patenschutz abgelaufen ist) zu verwenden.
Doch diese Generika zur Behandlung von Hypertonie, Hyperlipidämie und Diabetes Mellitus sind in Bezug auf ihre Wirksamkeit gleich gut wie originäre Wirkstoffe. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie der MedUni Wien, bei der Medikamente in Bezug auf ihre Wirksamkeit unter allen krankenversicherten Personen in Österreich untersucht wurden.
Generika sind wesentlich billiger als die Original-Medikamente (logisch: die Entwicklungsarbeit muss nach Ablauf des Patentschutzes nicht mehr finanziert werden) und helfen nicht nur bei Erkrankungen einwandfrei, sondern auch Gesundheitssystemen wie der österreichischen Krankenkasse.
Georg Heinze vom Institut für Klinische Biometrie der MedUni Wien und Yuxi Tian (Universität von Kalifornien, Los Angeles) und Kollegen haben in einer retrospektiven Beobachtungsstudie 17 Medikamente zur Behandlung von Hypertonie und Herzinsuffizienz, Hyperlipidämie und Diabetes Mellitus untersucht.
Dazu stellte der Dachverband der österreichischen Sozialversicherungen Gesundheitsdaten, die alle in Österreich krankenversicherten Personen (Gesamtzahl 9,413.620) umfasste, zur Verfügung.
In der Analyse wurden brandneue statistische Verfahren verwendet, um die Aussagekraft der Studie zu maximieren. Dadurch wurde eine hohe Vergleichbarkeit der Behandlungsgruppen (Generika vs. originäre Medikamente) erreicht, die einer randomisierten Studie sehr nahekommt.
"Durch die große Zahl an teilnehmenden Patienten konnten wir sehr genaue Ergebnisse erhalten", erklärte Heinze, "es stellte sich heraus, dass Generika mindestens gleich gut sind wie originäre Substanzen in Bezug auf Vermeidung von kardiovaskulären Ereignissen und Reduktion der Mortalität wirken. In einer früheren Arbeit hatten wir schon einmal das Kostendämpfungspotenzial durch Verschreibung von Generika für das österreichische Gesundheitswesen errechnet, nun vervollständigt sich das Bild."