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Spielen Bakterien im Fettgewebe eine Rolle für Diabetes und Übergewicht?

Forscher haben im Fettgewebe intakte Bakterien gefunden. Eine bestimmte bakterielle Zusammensetzung und Menge an Bakterien tragen vermutlich zu Entzündungen bei Diabetes und Adipositas bei.

(Leipzig, 19. August 2020) - Forscher der Universitätsmedizin Leipzig haben im Fettgewebe lebendige Bakterien und bakterielle DNA entdeckt, die zu Entzündungen führen können (Gut 2020; online 9. Juni).

Je mehr bakterielle DNA im Fett vorhanden ist, umso höher seien die Entzündungswerte und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass Stoffwechselstörungen auftreten können, meldet die Universität Leipzig zur Veröffentlichung der Studie. Insbesondere übergewichtige Personen und Patienten mit Typ-2-Diabetes seien davon betroffen.

Woher kommen Entzündungen im Fettgewebe? Diese Frage stellten sich die Wissenschaftler um Studienleiter Professor Peter Kovacs der Klinik und Poliklinik für Endokrinologie, Nephrologie, Rheumatologie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL). Personen mit Übergewicht hätten ja oft leicht erhöhte Spiegel von Blutwerten, die auf eine Entzündung deuteten.

Zudem weisen sie wie auch Patienten mit Typ-2-Diabetes eine besondere Darmflora und eine erhöhte Durchlässigkeit des Darms auf. „Wir haben uns gefragt, ob die Bakterien bei Diabetespatienten und Menschen mit Übergewicht in das Fettgewebe einwandern, um dort zu dieser Entzündung, die wir sehen, auch aktiv beizutragen“, wird Dr. Rima Chakaroun von der Klinik und Poliklinik für Endokrinologie, Nephrologie, Rheumatologie, UKL, zitiert. Chakaroun ist zusammen mit ihrem Kollegen Lucas Massier Erstautor der in „Gut“ veröffentlichten Studie.

Sterile Fettgewebsproben untersucht

Um herauszufinden, wie die Entzündungswerte mit Fettleibigkeit und Diabetes zusammenhängen, untersuchten die Forscher sterile Fettgewebsproben von 75 Patienten. „Jeden Schritt des Experiments haben wir kontrolliert, um eine Kontamination durch das Arbeitsumfeld und Verfälschung der Ergebnisse zu verhindern. Wir haben die gleichen Untersuchungen im Blut durchgeführt und hier uns die DNA von Bakterien angeschaut. Auch haben wir in fixierten Fettgewebsschnitten nach intakten Bakterien gesucht“, erläutert Chakaroun in der Mitteilung der Uni Leipzig das Vorgehen.

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