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Sparsamkeit könnte Todesfälle in Köln begünstigt haben

Manchmal sind Gesundheit und Überleben eine Frage des Preises. Zu diesem zynischen Schluss kann kommen, wer sich das Gefeilsche um die Kosten des Tests auf Schwangerschaftsdiabetes genauer anschaut. Die Diskussion über mögliche Kostenersparnisse bekommt eine bittere Note, weil vergangene Woche eine 28-jährige Frau und ihr ungeborenes Kind in Köln gestorben sind, nachdem die werdende Mutter eine in der Apotheke angefertigte Glukoselösung getrunken hatte, die eine giftige Substanz enthielt. Abhängig davon, wie stark der Blutzucker nach einer solchen Glukosebelastung ansteigt, wird das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes ermittelt. Im März 2012 ist der Screening-Test zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche in die Mutterschaftsrichtlinien aufgenommen worden.

Eine Klarstellung vorweg: auch wenn derzeit oft das Gegenteil behauptet wird, gibt es durchaus ein Fertigpräparat, mit dem auf Schwangerschaftsdiabetes getestet werden kann. Die Zuckerlösung muss nicht von Hand in Arztpraxen oder Apotheken angerührt werden. Roche stellt als einziges Unternehmen eine gebrauchsfertige Lösung her; das Produkt heißt Accu-Chek Dextrose OG-T. Je nach Anbieter kostet die braune Flasche mit 300 Millilitern Saft zwischen 4,59 Euro und 5,53 Euro.

"Die Fertiglösung hat für Frauen wie Ärzte Vorteile"

Angesichts sonst üblicher Preise für Medikamente ist das wenig. Dennoch war diese Summe offenbar zu viel für die Krankenkassen; sie wollten sie nicht länger erstatten.

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