Sorge vor zweiter Corona-Welle: Einige Länder melden starke Anstiege
Weltweit besteht nach wie vor Sorge vor einer zweiten Corona-Welle. Während in Österreich und vielen Ländern der EU die Zahlen weiter zurückgehen, melden China, Polen, USA und Schweden zum Teil starke Anstiege bei den Infektionen.
Die höchste Zahl an Neuinfektionen seit zwei Monaten hat in China Ängste vor einer zweiten Corona-Welle wachsen lassen. Insgesamt sind die Zahlen aber noch vergleichsweise niedrig: Binnen eines Tages seien landesweit 57 neue Infektionsfälle registriert worden, teilte die nationale Gesundheitskommission am Sonntag mit. 36 der Fälle traten demnach in der Hauptstadt Peking auf, die seit Samstag teilweise abgeriegelt ist. Ein Vertreter der Stadtverwaltung sagte, Peking sei in eine „besondere Phase“ eingetreten.
Schweden wiederum verzeichnete die bisher höchste Anzahl von Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. 1.474 Erkrankungen seien hinzugekommen, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Der Rekord-Anstieg sei eine „direkte Konsequenz vermehrter Tests“. Dadurch seien auch Fälle erfasst worden, bei denen die Betroffenen nur milde Symptome gezeigt hätten. Auch in Polen ist die Zahl der Neuinfektionen sprunghaft angestiegen. Insgesamt wurden am Wochenende 1.151 neue Infektionsfälle verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium in Warschau am Sonntag mitteilte. Die meisten der neuen Fälle stehen allerdings mit einem Kohlebergwerk nahe der tschechischen Grenze in Verbindung. In den USA ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen auf den höchsten Stand seit Mitte Mai gestiegen. Das Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) meldete am Sonntag 29.214 neue Fälle, womit die Zahl nun insgesamt bei rund 1,92 Millionen liegt.
Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat angesichts der Lockerung bei der Maskenpflicht Eigenverantwortung eingemahnt. „Die weltweite Fortsetzung der Ausbreitung und auch die starken Zuwächse in einzelnen europäischen Ländern zeigen, dass das Virus weiterhin stark aktiv ist. Auch dort, wo keine Verpflichtung für Mund-Nasen-Schutz mehr besteht, sollte bewusst in Eigenverantwortung gehandelt werden. Und klar ist auch weiterhin: Sollten die Infektionszahlen wieder nach oben gehen, würden sehr rasch einzelnen Lockerungsschritte wieder zurückgenommen und/oder Schutzmaßnahmen wieder verstärkt.” (red/APA)