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Sommerhitze für Menschen mit Diabetes besonders gefährlich

Wochenlange Hitzewellen können Diabetes-Patienten zusetzen. Der Grund: Je höher das Thermometer im Sommer klettert, desto mehr steigt auch die Durchblutung beim Menschen. „Dadurch kann gespritztes Insulin schneller wirken als sonst“, erklärt Professor Dr. Dirk Müller-Wieland, Diabetologe und Endokrinologe vom Universitätsklinikum der RWTH Aachen. „So kommt es möglicherweise zu Blutzuckerschwankungen und Unterzuckerungen.“

Wer als Diabetiker zusätzlich noch unter Bluthochdruck leidet und bei dem womöglich verengte Herzkranzgefäße oder Herzrhythmusstörungen vorliegen, der muss besonders aufpassen. Denn die Sommerhitze ist auch eine Belastung für das Herz.

Studie bestätigt: Ab 29 Grad steigt das Herzinfarkt-Risiko

„Eine Studie aus Hongkong bestätigt diese Beobachtung und zeigt, dass insbesondere bei hohen Temperaturen das Herzinfarktrisiko bei Diabetes-Patienten größer ist als bei Menschen ohne Diabetes“, sagt Professor Dr. Baptist Gallwitz, Sprecher der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) in einer Mitteilung.

„Akute Myokardinfarkte (Herzinfarkte; Anm. d. Red.) sind die häufigste Todesursache bei Diabetes-Patienten. Daher ist diese Studie alarmierend und höchst relevant.“ In der besagten Studie, die 2018 im Fachjournal „PLoS Medicine“ erschien, zeigten die Autoren der Universität Hongkong in China den Zusammenhang zwischen Außentemperatur und Krankenhausaufnahme wegen eines Herzinfarkts für Hongkong.

Der Untersuchungszeitraum betrug fast zehn Jahre. Das Ergebnis: Das Herzinfarktrisiko für Diabetiker stieg bei über 29 Grad Celsius an, während es sich sich für Menschen ohne Diabetes nicht ändert.

Daher heißt es, man solle besonders auf den eigenen Flüssigkeitshaushalt zu achten. Das ist umso mehr für Diabetes-Patienten wichtig, die Entwässerungstabletten nehmen. Für sie besteht bei hohen Temperaturen das Risiko, zu viel Flüssigkeit zu verlieren.