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Sexualmedizin: Probleme beim Sex sind das letzte große Tabu

Sexualität bedeutet nicht einfach nur Sex zu haben. Oder körperliche Befriedigung. Als wichtiger Teil der Gesundheit kann sie durch Krankheiten wie Diabetes, Schmerzen oder auch psychische Leiden beeinträchtigt werden. Tatsächlich haben immer mehr Menschen Probleme mit der Libido. Damit beschäftigt sich ein großer Kongress in Wien.

(13.9.2022) - Trotz sexueller Freizügigkeit auch heute noch eines der großen Tabuthemen unserer Zeit: Er kann nicht. Sie will nicht. Diskutiert wird dies nur unter vorgehaltener Hand. Therapien bieten zwar vielen Möglichkeiten, werden aber selten angenommen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die sexuelle Gesundheit untrennbar mit der Gesundheit insgesamt, mit Wohlbefinden und Lebensqualität verbunden und sollte daher auch Teil des ärztlichen Gesprächs darstellen. Davon sind wir aber leider noch weit entfernt.

Beim Kongress „Sexualmedizin Interdisziplinär“, mittlerweile der größte deutschsprachige Kongress zu diesem Thema, in Wien, werden zahlreiche Aspekte des komplexen Geschehens beleuchtet.

80% der Diabetiker betroffen

Einer davon bezieht sich auf die erektile Dysfunktion bei Zuckerkranken. Dies hat bereits pandemische Ausmaße angenommen und wird 2025 mehr als 300 Millionen Männer weltweit betreffen. Keine oder keine ausreichende Erektion zu bekommen, stellt ein großes Tabuthema dar, über das auch mit dem Arzt nicht gesprochen wird. Das kann aber gefährlich werden! „Bis zu 80 % der männlichen Diabetiker leiden an einer Sexualfunktionsstörung. Es handelt sich oft um ein Warnsignal für koronare Herzkrankheit, das gehört unbedingt abgeklärt“, so Univ.-Prof. Dr. Michaela Bayerle-Eder, Internistin und Sexualmedizinerin, MedUni Wien. „Durch die Optimierung der Stoffwechsellage und Lifestyle-Anpassung wird nicht nur der Diabetes therapiert, sondern auch die Testosteronsynthese angeregt und die Erektionsfähigkeit verbessert.“

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