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Schmerzmedizin: Wenn der Diabetes die Schulter angreift

Schmerzen in der Schulter sind längst nicht immer ein lokales Problem. Vielmehr können sie auch Folge anderer – etwa internistisch-systemischer oder neurologischer – Erkrankungen sein. Umso wichtiger ist eine sorgfältige Differenzialdiagnose.

Schulterschmerzen gehören, sowohl in der allgemeinmedizinischen als auch der orthopädischen Praxis, zu den besonders häufig von Patienten geäußerten Beschwerden des Bewegungsapparats. Sollte der Arzt bei ihnen einen Glucose-Belastungstest machen und nach einem Diabetes fahnden? Zumindest die Frage sollte erlaubt sein, wie jüngste Publikationen nahelegen. Prävalenzdaten von Schulterschmerzen- und -beschwerden zeigen zum Beispiel, dass diese Rate bei Patienten mit Diabetes 27,5 % beträgt, während es in der Allgemeinbevölkerung etwa 5 % sind.

Frozen Shoulder durch Diabetes

Offenbar schlägt sich eine Störung des Zuckerstoffwechsels häufiger in einer sogenannten Frozen Shoulder oder in pathologischen Veränderungen der Rotatorenmanschette nieder. Eine geschrumpfte Schultergelenkkapsel schränkt die Beweglichkeit der Schulter schmerzhaft ein. Typischerweise sind hierbei die Außenrotation und die Abduktion betroffen, wie Dr. med. Casper Grim von der Klinik für Orthopädie und Sportmedizin im Klinikum Osnabrück unlängst auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) in Berlin betonte. Wie Grim erläuterte, ist allein die Inzidenz der Frozen Shoulder bei Diabetikern um das 5- bis 10-fache gegenüber Nicht-Diabetikern erhöht. Bei Typ-2-Diabetes kommt sie etwa doppelt so häufig vor wie bei Typ-1-Diabetes.

Warum dies so ist, konnte bislang nicht eindeutig geklärt werden. „Möglicherweise“, so der Orthopäde, „liegen der pathologischen Entwicklung Entzündungsprozesse, Durchblutungsstörungen und Zuckeranhaftungen an Bindegewebsfasern zugrunde.“

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