„Diagnose Diabetes“: Kein Buch für passive Zuckerkranke

Medien, Mediziner, Diabetes-Aktivisten und Prominente trafen einander in den Räumen des legendären „Club 45“ im dritten Stock der „K.u.K. Hofzuckerbäckerei Demel“, um das neue Buch "Diagnose Diabetes" von Peter P. Hopfinger und Elisabeth Schneyder der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Zunächst wollte Kabarettist und Sänger Andy Woerz, ebenfalls mit Typ 2 diagnostiziert, seine persönlichen Erlebnisse während eines Reha-Aufenthaltes unters Volk bringen, um dann – manche meinten „ein wenig zu spät“ – das Mikro an Peter P. Hopfinger zu übergeben.  Der bedankte sich in einer kurzen Ansprache nicht nur bei allen, die bei der Entstehung des Buches beteiligt waren, darunter Projektleiterin Tanja Braune, redaktionellen guten Geistern wie Peter Illetschko vom Standard und Sophia Fielhauer-Resei, sondern auch bei den Sponsoren, die das Projekt unterstützt hatten: Novo Nordisk, Roche Austria, A. Menarini, Abbott, Szabo und Partner, Takeda Pharma, Johnson & Johnson und last but not least dem Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungen.

Letzterer war bei der Veranstaltung durch seinen Generaldirektor Dr. Josef Probst vertreten, der herzlich zum neuen Buch gratulierte. Lobende Worte auch von Primaria Dr. Claudia Francesconi, die gemeinsam mit Hopfinger vor knapp zwei Jahren das „Koch und Backbuch für Diabetiker“ herausgegeben hatte. Besonders anziehend für die Medien waren die beiden Spitzensportler des Abends: Olympia-Sieger Matthias Steiner hatte sich mit seiner hübschen Frau Inge die Ehre gegeben und Taylor Vause, der für dieVienna Capitals als Eishockey-Crack Erfolge erzielt, waren die top gefragten Motive bei den Pressefotografen.

Peter Hopfinger über seine persönliche Motivation in elf Jahren vier Bücher zu verfassen: „Wir leben heute in einer medizinischen Mehr-Klassen-Gesellschaft und es spielt – besonders bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes – eine große Rolle, ob man nur „patient“ (engl.: geduldig) und compliant (folgsam) ist, oder ob man sich aktiv in Gesprächen, die mit den behandelnden Ärzten auf Augenhöhe stattfinden sollten, einbringt. Dazu muss man aber Bescheid wissen. Weder Allgemeinmediziner noch Apotheker haben in der Regel Zeit, die Zusammenhänge bei Diabetes zu erklären. In Schulungen wird das gemacht, aber die sind irgendwann zu Ende und das dort erworbene Wissen verblasst. Mit unserem Handbuch für das Leben mit Diabetes wollen wir Hilfestellung und Knowhow über den Alltag mit dieser chronischen Erkrankung anbieten und hoffen sehr, dass viele Erkrankte dieses Angebot annehmen. Wissen ist auch bei Diabetes eine Macht, die ein möglichst beschwerdefreies und erfülltes langes Leben schenken kann. Dieses Handbuch ist definitiv keines für passive Zuckerkranke sondern ein Ratgeber für selbstbestimmte, intelligente Menschen mit Diabetes.“

Aus Vorarlberg angereist war das Diabetes-Urgestein Joe Meusburger, der sich sichtlich darüber freute, dass auch seiner Karriere als Diabetiker im Buch ein Kapitel gewidmet worden war. Auch Bettina Blanc-Kauffmann, seit über 40 Jahren an Typ-1-Diabetes erkrankt, war mit ihren drei Kindern Anna, Jonas und Ida gekommen und freute sich über ihr Porträt im Buch. Mit dabei auch Gitarren-Virtuose Harri Stojka mit seiner Frau Valerie, die seit 15 Jahren an Diabetes erkrankt ist. Und als Vertreterin der jüngeren Generation schaute Bloggerin Anna Pintsuk alias Onne P. vorbei.

Bei Cafe und köstlichen Kanapees wurde angeregt geplaudert, nur Matthias Steinerkam wegen des Blitzlichtgewitters kaum dazu, sich zu unterhalten. Er „stemmte“ auf Wunsch der Fotografen ein Petit-Fours-Angebot und meinte lakonisch grinsend: „Das weiß ja heute auch schon jeder, dass auch Diabetiker Süsses essen dürfen.“

Das große Handbuch für das Leben mit der Zuckerkrankheit: https://www.styriabooks.at/diagnose-diabetes