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PODCAST: Liebesgeflüster beim Küchentisch

In „Schatzi, geht’s noch?“ plaudert das bekannte Journalistenpaar Gabriele Kuhn und Michael Hufnagl über die Höhen und Tiefen ihrer Beziehung.

Seit Jahren schreibt das bekannte Journalistenpaar Gabriele Kuhn und Michael Hufnagl im KURIER humorvoll und sarkastisch über Beziehung. Jetzt wird die Kolumne „Paaradox“ durch einen Podcast ergänzt. In „Schatzi, geht’s noch?“ plaudert das Duo über die Höhen und Tiefen in ihrer Beziehung.

„Was denkst du?“, „Wohin gehst du?“, „Liebst du mich noch?“. Je länger die Partnerschaft, desto heikler die Fragen und desto komplexer die Antworten. „Die Liebe – ein privates Weltereignis“, frei nach Alfred Polgar. Davon können die beiden Journalisten Gabriele Kuhn (sie schreibt auch auf dieser Website ihre Gedanken zum Thema Sex & Gesundheit) und Michael Hufnagl ein Lied singen. Seit neun Jahren schreiben die Beiden die Paar-Kolumne „Paaradox“ in der Tageszeitung KURIER – und brauchten diese als Lesekabarett (im Wiener Rabenhoftheater) erfolgreich auf die Bühne.

Jetzt setzt sich das Paar bei einem Glas Wein an seinen Küchentisch, um im neuen Podcast „Schatzi, geht’s noch?“ zu reden. Über Höhen, Tiefen, Glück und Schmerzen in der Liebe – und wie man Beziehung (zu allen Menschen, übrigens) so lebt, dass es im Laufe der vielen Jahre für alle passt. Dabei setzen sie auch auf die Profi-Meinung der beiden Beziehungsexpertinnen Nicole Siller und Hilde Fehr. Diabetes Austria hat dem Duo fünf heikle Fragen gestellt – und ehrliche Antworten bekommen.

Diabetes Austria: Es gibt bereits viele Beziehungspodcasts – warum macht Ihr jetzt auch noch einen?

Kuhn & Hufnagl, unisono: Weil wir überzeugt sind, die Besten zu sein (lachen).

Gabriele Kuhn: In Wirklichkeit ist es ja so: Es war meine Idee, genauso wie diese Kolumne seinerzeit meine Idee war. Und so wie damals habe ich ihn erneut überzeugen müssen, dass das daraus etwas Gutes werden könnte. Geschafft! Und jetzt machen wir das. Weil ich finde, dass es auch wichtig sein könnte, tiefgehender zu werden, bei der Betrachtung von Liebesdingen. Überhaupt, wenn man – so wie wir – so lange Zeit, nämlich 23 Jahre, zusammen sind. Da muss sich irgendwann einmal etwas verändern, damit man nicht erstarrt und um jeden Preis so weitermacht, wie bisher. Das wollen wir transportieren, Menschen Mut machen, sich darüber Gedanken zu machen, andere, vielleicht ungewöhnliche Wege zu beschreiten. Damit die eigenen Sehnsüchte und Bedürfnisse nicht verloren gehen.

Michael Hufnagl: Diese Frau ist sehr hartnäckig, ein bisserl wie ein Pit Bull, der sich in sein Holzerl verbissen hat. Aber der Erfolg gibt ihr letztendlich recht – dem habe ich wenig entgegenzusetzen. Und so hat sie mich dann auch in Sachen Podcast überredet, jetzt bin ich gespannt, wie sich das entwickelt. Aber wenn wir sowas machen, dann ist für uns das wichtigste, authentisch zu bleiben. Man wird vielleicht auch spüren, wenn wir „Liebesschmerzen“ haben oder in manchen Themen nicht zueinander finden. Gleichzeitig wollen wir Mutmacher sein, so wie Gabriele sagt: Mut, Beziehung auch anders und neu zu denken.

Diabetes Austria: Beziehungsarbeit – das war das Thema Eures ersten Podcast. Und wie haltet Ihr es so damit?

Michael Hufnagl: Können wir, kennen wir, müssen wir. Geht gar nicht anders. Wir sind beide recht komplexe Charakter, mit teilweise sehr unterschiedlichen Bedürfnissen. Das ist oft harte Arbeit, der sich Gabriele meist intensiver stellt als ich. Das gebe ich zu.

Gabriele Kuhn: Er hat Recht, was ich ungerne sage (lacht). Er hat aber nun mal Recht. Weil er es gut beschrieben hat. Wir haben es schön miteinander, aber auch oft sehr schwer. Eben weil Michael ein „Fluchttier“ ist, der vor Problemen gerne davonrennt und sich nicht stellen mag. Und daran müssen wir arbeiten, bis zum Umfallen. Wobei: Es ist auch wichtig, sich allein weiterzuentwickeln, um zu schauen, wo man steht und ob man das alles so noch möchte. Manchmal muss man ein Beziehungskonstrukt völlig neu denken.

Diabetes Austria: Streitet Ihr oft?

Gabriele Kuhn: Lustig, auch das ist schon Thema eines Podcast gewesen, eh logisch. Wir streiten – weniger oft als intensiv. Da kann es schon zur Sache gehen und wir werden beide sehr wütend, und weil wir nicht auf den Mund gefallen sind, können wir auch recht verletzend werden. Zynisch, sarkastisch.

Michael Hufnagl: Und dann weint sie. Nein, Spaß. Wir sind jedoch der Meinung, dass Reibung letztendlich Wärme erzeugt, Energie. Dass Streit, so er nicht völlig destruktiv läuft, neue Ansichten, Einsichten hervorbringt. Andere Positionen und vielleicht eben auch, die oben angesprochene Weiterentwicklung.

Diabetes Austria: Ihr macht das ja am Küchentisch. Sagt Ihr das nur so, oder ist es tatsächlich so?

Beide: Das ist nicht geschwindelt!

Michael Hufnagl: Tatsächlich nehmen wir den Podcast in unserem großen Wohnzimmer mit offener Küche auf. Weil wir da gerne sitzen, mit einem Glaserl Wein. Wir verstehen diesen Ort als „Epizentrum unserer Gefühle und Probleme“. Wir streiten nicht in der Sofalandschaft. Wir diskutieren bei Tisch.

Gabriele Kuhn: Ich finde, das hat etwas Bodenständiges, Gemütliches. Es ist ein Ort, an dem wir uns wohlfühlen, wo wir uns schön gegenübersitzen können, wo wir schon viel gelacht, aber auch schon oft geweint haben. Sehr symbolisch.

Diabetes Austria: Fangfrage – was versteht jeder von Euch unter Liebe?

Gabriele Kuhn: Die Fähigkeit, loslassen zu können.

Michael Hufnagl: Dass man sich selbst nicht darin verliert. Liebe braucht auch Selbstliebe.

 

Tipp: Der Podcast „Schatzi, geht’s noch?“ erscheint jede zweite Woche und ist auf allen gängigen Podcast-Plattformen zu hören.

https://schatzi-gehts-noch.podigee.io/