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Optimistisch in diesen seltsamen Herbst

Ein Editorial von Peter P. Hopfinger

Einen Sommer wie den des Jahres 2020 hat wohl noch niemand von uns erlebt. Erste Meldungen im Frühjahr, dann der fast völlige Lockdown und in der Folge zahlreiche Regeln und Verordnungen – viele sinnvoll, manche überzogen und korrekturbedürftig – begleiten uns alle seit Ausbruch der (ersten?) Pandemie im 21. Jahrhundert.

Schon vor dem Ausbruch hatten wir (in dem Fall die Dachorganisation „wir sind diabetes“, deren Vorstandsmitglied ich ja auch bin) in seinem Büro um einen Termin angesucht. Der kam zwar erst mit einigen Monaten Verspätung zustande, aber durch den Kontakt mit dem Büro des Ministers konnten wir eine kleine aber feine Änderung erreichen. Am Anfang der Krise sprach auch Anschober immer wieder vor laufenden Kameras vom „schweren Diabetes“. Wir konnten in einem Mail an ihn erreichen, dass diese Formulierung über Nacht aus seiner Wortwahl verschwand. Vielen Dank Herr Minister Anschober!

Schließlich kam es Anfang September zu dem Termin und das, obwohl uns sein Mitarbeiterstab uns (wsd-Präsident Dr. Adalbert Strasser, Gf. Karin Duderstadt und mich) schon nach Hause schicken wollte. Doch der Minister – hin- und hergerissen zwischen Corona-Management und Wiener Wahlkampf – bestand darauf: „Sie sollen kurz reinkommen, das Thema ist zu wichtig!“

Tatsächlich hat Anschober auch einen persönlichen Bezug zum Thema und daher wurden auch sofort Folgetermine vereinbart, bei denen nach und nach alle anstehenden Probleme, die Patienten mit Diabetes in Österreich unter den Nägeln brennen, besprochen und (hoffentlich auch) gelöst werden sollen.

Nach den anfänglichen Befürchtungen, die auch ich wegen COVID19 und der damit verbundenen Verläufe bei einem älteren Menschen mit Diabetes hatte, geh ich jetzt zwar nicht lockerer, aber doch professioneller damit um. Maske und Desinfektion sind bei mir bei jedem Ausflug in die Öffentlichkeit dabei und werden von mir auch beim Betreten von Einkaufszentren, Geschäften und natürlich auch in Öffis bereits automatisch verwendet. Mein erstaunter Blick gilt dabei immer wieder Menschen, die ihre Masken unter der Nase oder gar unterm Kinn tragen, ich versteh´s nicht.

Haben die alle ein Fernrezept von dem schrägen Arzt, der gegen 10 Euro jedem ein Attest schreibt, dass er keine Maske tragen muss? Naja, auch mit diesem Mann beschäftigt sich die Ärztekammer bereits. Eine Kollegin von ihm, die sich als Corona-Leugnerin inszenierte, verlor ihren Arbeitsplatz im Spital, nachdem sich Patienten über sie beschwert hatten.

Es gibt genügend Gründe für Optimismus, auch wenn noch niemand weiß, was im Herbst in Sachen Corona-Virus vielleicht kombiniert mit den ganz normalen Grippeerkrankungen auf uns zukommen wird. Ich persönlich werde mich jedenfalls wieder Grippe impfen lassen und – sobald es einen sicheren Impfstoff gegen den COVID 19-Virus gibt - natürlich auch das machen.

Bis dahin werde ich weiter dran arbeiten, Sonne zu tanken und meinen Vitamin-D-Level aufrecht zu halten. Ich werde radfahren und viel gehen und dabei bei der virtuellen „5k@EASD Virtual Challenge“, bei der man fünf Kilometer für den guten Zweck laufen oder gehen kann, mitmachen.

Mehr dazu gibt’s hier: https://diabetes-austria.com/artikel/mitmachen-5-kilometer-gehen-oder-laufen-fuer-den-guten-zweck

Ich wünsche Ihnen allen meinen Optimismus! Aber bleiben Sie achtsam und wachsam, vermeiden Sie Großveranstaltungen, aber bleiben Sie nicht einsam!

Ich freue mich wie immer über Kritik und Lob, Fragen und Anregungen. Post bitte an hopfinger(at)diabetes-austria.com

Herzliche Grüße

Peter P. Hopfinger, Herausgeber,

Chefredakteur und Gründer von DIABETES AUSTRIA, der Initiative Soforthilfe für Menschen mit Diabetes