Moderne Süßstoffe können das Gehirn nicht täuschen
New York (28. April 2020) Der menschliche Körper erkennt die Aufnahme von Zucker, ohne ihn jedoch zu schmecken. Eine Verbindung zwischen dem Gehirn erkennt Zucker, ohne dass die Zunge dabei involviert ist, wie eine Studie der Columbia University http://columbia.edu zeigt. Das bedeutet, dass moderne Süßstoffe das Gehirn nicht täuschen können.
"Gehirn kennt den Unterschied"
"Wenn wir Diätsoda oder Kaffee mit Süßstoffen trinken, schmeckt es zwar ähnlich wie Zucker, aber unser Gehirn kennt den Unterschied. Der Schaltkreis zwischen dem Gehirn und dem Darm reagiert ausschließlich auf Zucker. Jedoch kann diese Entdeckung den Weg zu neuen Süßstoffen ebnen, die nicht nur die Zunge, sondern auch das Gehirn austricksen", erläutert Studienautor Hwei-Ee Tan.
Die Forscher haben mit Mäusen experimentiert, indem sie ihren Därmen direkt Zucker zuführten und dabei ihre Geschmacksknospen umgingen. Sie untersuchten auch die Gehirnaktivitäten der Nagetiere. Es stellte sich heraus, dass Zucker im Darm den Nucleus tractus solitarii aktivierte. Dabei handelt es sich um eine Region des Hirnstammes, der die Atmung und den Pulsschlag kontrolliert.
Darm braucht nur Zuckermolekül
Im Darm stellte sich der Nervus vagus als Rezeptor für Zucker heraus. Das ist ein sehr weitreichender Nerv, der an der Regulation der Tätigkeit fast aller inneren Organe beteiligt ist. Die Forscher entdeckten dort eine Gruppe von Neuronen, die Zucker erkennen und dessen Präsenz im Darm an das Gehirn melden.
Der Schaltkreis zwischen dem Gehirn und dem Darm benötigt nur das Zuckermolekül, um die Bedürfnisse des Körpers zu befriedigen. Der Kaloriengehalt der Substanz ist dafür nicht erforderlich. Künftige Süßstoffe könnten diesen Schaltkreis daher auf eine gesunde Weise aktivieren und Menschen dabei helfen, weniger Kalorien zu sich nehmen.
Quelle: pressetext.redaktion/ http://www.pressetext.com