Mit Super-Mario auf die Hohe Warte
Martin & seine Freunde der Berge zeigen die schönsten Wanderwege Österreichs
Den Gipfel der Hohen Warte, den Höchsten der Karnischen Alpen mit seinen 2780 Metern, wollten die Freunde der Berge schon immer einmal besteigen. Nun bietet sich bei einem Besuch der Wolayer-See-Hütte eine prächtige Gelegenheit für dieses nicht ganz unschwierige Vorhaben. Die Freunde sind optimistisch und sehr beruhigt, findet die Tour doch unter der Leitung eines einheimischen Bergführers statt.
Beim Start am Parkplatz bei der Hubertuskapelle ist die Freude auch dementsprechend als sich herausstellt, wer die Truppe auf die Hohe Warte führen soll. Es ist der alte Kumpel Mario Lugger aus Maria Luggau im Lesachtal, der die Freunde der Berge im Winter schon bei Skitouren unter seine Fittiche genommen hat. Da kann dann ja wirklich nichts mehr schiefgehen, denken sich alle Teilnehmer, schultern ihre Rucksäcke und marschieren zuerst über eine Forststrasse und später über die Untere Wolayeralm zu den eindrucksvollen Bergriesen der Karnischen Alpen.
Beim Hildenfall schlängelt sich der breite Weg in Serpentinen zur Oberen Wolayeralm empor, die Stimmung unter den Wanderern ist prächtig, alte Geschichten werden wieder aufgewärmt und auch die Tour am nächsten Tag besprochen. Nach drei Stunden und einem letzten steilen Aufschwung liegt der idyllische Wolayersee und links von ihm auf einem Hügel die Schutzhütte vor den Freunden der Berge. Hier auf 1960 Metern wird heute übernachtet, bevor es morgen auf den beeindruckenden Felsriesen geht, der sich jetzt gerade in der Abendsonne im Bergsee spiegelt.
In der Hütte beziehen alle erstmal ihre Lager und säubern sich im Waschraum ein wenig, bevor es zum gemütlichen Teil des Tages in der Gaststube kommt. Die Freunde sind hungrig und durstig, Hüttenwirt Helmut Ortner und sein Team schaffen schnell Abhilfe und nachdem alle gesättigt, zufrieden und ein wenig müde wirken, schafft Mario neue Motivation. Er ist nicht nur Bergführer und Bauer im Lesachtal, sondern auch Musiker, oder besser gesagt ein richtiger Entertainer. Da wird die Ziehharmonika ausgepackt und ein zünftiges Lied angestimmt. Bis spät am Abend singen, musizieren, lachen und trinken die Freunde der Berge. Dann heißt es ab ins Lager und den nötigen Erholungsschlaf konsumieren, schließlich geht es am nächsten Tag früh los und die Bergfahrt auf die Hohe Warte wird als lang und anstrengend beschrieben.
Am Morgen ist die Stimmung prächtig, das Wetter kühl, aber halbwegs stabil und nach einem kräftigen Frühstück machen sich die Freunde unter der Führung von Mario Lugger auf den Weg. Alle sind mit einem Helm gegen Steinschlag ausgerüstet und tragen zudem einen Klettergurt, da es während des Aufstiegs einige steile Schneefelder gibt, wo der Bergführer seine Gäste dann ans Seil nehmen wird.
Zuerst geht es über die italienische Grenze am Wolayerpass zum Rifugio Lampertenghi und dann auf der Südseite des Berges steil und zum Teil mit Hilfe von Stahlseilsicherungen aufwärts. Insgesamt ist es nicht allzu schwierig, aber die Schneefelder sind nicht ungefährlich und Mario geht immer wieder voraus um ordentliche Spuren zu schaffen. Nach einer guten Stunde wird das Gelände flacher, das Seil kommt weg und nun wandern die Freunde der Berge auf einem normalen Weg und über große Altschneefelder Richtung Gipfel.
Schier endlos zieht sich der Anstieg bis zum Gipfel, zum Schluss müssen noch ein paar Mal die Hände zur Hilfe genommen werden, bevor dann alle nach knapp vier Stunden zufrieden am höchsten Punkt beim Gipfelkreuz angekommen sind. Inzwischen scheint die Sonne und rundherum bietet sich ein prächtiges Panorama.
Nach einer kurzen Rast und Jause mahnt der Bergführer seine Schützlinge wieder zum Aufbruch, schließlich gestaltet sich auch der Abstieg anstrengend und zwischendurch schwierig. Die Schneefelder sind jetzt allerdings ein Vorteil, denn wenn sie nicht zu steil sind können die Freunde der Berge locker dahinrutschen. Das spart zwar nicht viel Kraft, aber Zeit, schafft nebenbei so manchen nassen Hosenboden, wenn einer der Freunde ausrutscht und so finden sich Mario und seine Truppe bald wieder vor dem Steilstück. Das wird dann sehr vorsichtig abgeklettert, die Wanderer sind mittlerweile schon ein wenig müde, aber unter den aufmerksamen Augen des Bergführers läuft alles glatt.
Nach sieben Stunden marschiert die Truppe triumphierend wieder über den Wolayerpass am See vorbei Richtung Hütte. Die Beine sind müde, die Kleidung verschwitzt, die Kehlen ausgetrocknet, aber alle haben ein gutes Gefühl und schauen stolz hinauf zu den Felswänden der Hohen Warte und zum eben erlebten Gipfelsieg. In der Hütte gibt es dann Entspannung, Stärkung und am Abend sorgt der niemals müde Bergführer wieder für eine richtige Hüttengaudi. Beim Abstieg ins Tal ziehen die Freunde der Berge wieder einmal zufrieden Bilanz und beglückwünschen sich vor allem zu ihrem Bergführer, ihrem Super-Mario aus dem Lesachtal.
Gehzeiten:
Parkplatz Hubertuskapelle – Wolayer-See-Hütte 3 Stunden, Wolayer-See-Hütte – Hohe Warte (über Südanstieg) 4 Stunden. Hohe Warte – Wolayer-See-Hütte 3 Stunden. Wolayer-See-Hütte – Hubertuskapelle 2 Stunden. Wolayer-See-Hütte – Rauchkofel 1 ½ Stunden (Rückweg 1 Stunde, Rundweg über Valentintörl 1 ½ Stunden.
Besonderer Wander-Tipp:
Wenn man die Bergidylle der Wolayer-See-Hütte besucht, muss es nicht unbedingt der anspruchsvolle Gipfel der Hohen Warte sein. Von der Hütte führt ein schöner Weg auf den 2460 Meter hohen unschwierigen Rauchkofel. Auch von diesem Berg lässt sich das Panorama traumhaft genießen und die Gehzeit wirkt mit eineinhalb Stunden auch nicht so anstrengend. Über blumenreiche Wiesenhänge marschiert man auf dem harmlosen Südwestkamm (Steig Nr. 436) bis zum Doppelgipfel des Rauchkofels. Im Absieg folgt man dem Gipfelkamm bis zu seinem Ansatz ins Almgelände, zweigt dann aber links ab ins Valentintörl und über Karstufen, Schutt und Schneereste zum See zurück. (Naturlehrpfad mit Schautafeln über Landschaft und Geologie) Daneben lohnt ein Spaziergang um den See und der Gang über die italienische Grenze zum Rifugio Lambertenghi. Die typisch italienische Hütte bietet ebenfalls zahlreiche kulinarische Köstlichkeiten.
Der besondere Diabetiker-Tipp:
Ab und zu muss eine wirklich anspruchsvolle Bergfahrt her. Ein richtiges Abenteuer und etwas, dass man später seinen Enkeln erzählen kann. Bei schwierigen Bergtouren empfiehlt sich für die ungeübteren Wanderfreunde auf jeden Fall ein professioneller Bergführer. Er nimmt seinen Gästen viel von der Last der Verantwortung, man lernt nebenbei sehr viel und ist so immer auf dem sicheren Weg. Super-Mario hat übrigens in Maria Luggau ein paar feine Ferienwohnungen für den Urlaub am Bauernhof für die ganze Familie und bietet den Gästen in seinen 4 Ferienwohnungen (36 m2, für je 2-4 Personen) neben der fachlichen Betreuung als Bergführer auch Hausmusik, Tiere zum Gernhaben und gemütliches Zusammensitzen. Der Biobauernhof liegt am schönsten Platz im Dorf.
Bauernhof “Im Wiesengrund”, Familie Lugger 9655 Maria Luggau 15.
Mario Lugger
Tel. und Fax: +43(0)4716/269
E-Mail: lugger.mario(at)aon.at
Zufahrt:
A2 Richtung Villach und dann am Knoten Villach in Richtung Italien. Bei der Ausfahrt Hermagor/Gailtal fährt man von der Autobahn ab. (Kurz nach der Raststation Südrast). Dann folgt man der Gailtal Bundesstrasse über Hermagor nach Kötschach-Mauthen, wo man bei der Kreuzung links abbiegt. Kurz nach dem Radhaus (Billa) rechts einbiegen und ins Lesachtal fahren.
Mit der Bahn:
Westbahn- oder Südbahnstrecke bis Villach. Dann umsteigen Richtung Hermagor bzw. Kötschach-Mauthen. Von dort mit dem Taxi oder dem Bus ins Lesachtal
Einkehr:
Wolayer-See-Hütte
Pächter: Helmut Ortner
Xaveriberg 6, 9654 St. Lorenzen im Lesachtal
Telefon Hütte: 0043-720-346141
Öffnungszeiten: Mitte Juni bis Ende September (2009 von 21. Juni bis 30.September geöffnet)
Schlafplätze: Zimmerlager 19, Matratzenlager 36, Notlager 10
Informationen: