Mit Adipositas-Chirurgie bei Teenagern warten?
Extrem adipöse Jugendliche können von bariatrischer Chirurgie offenbar stärker profitieren als Erwachsene. Allerdings haben sie auch höhere Risiken nach dem Eingriff, berichten US-Chirurgen.
Nach Adipositas-Chirurgie mit Magenbypass verlieren extrem übergewichtige Jugendliche binnen fünf Jahren ähnlich viel Gewicht wie adipöse Erwachsene, berichten US-Wissenschaftler um Dr. Thomas H. Inge vom Children‘s Hospital Colorado in Aurora. In einer Studie der Ärzte kam im Vergleich zu Erwachsenen zudem ein höherer Anteil betroffener Teenager mit begleitendem Typ-2-Diabetes in eine Remission.
Allerdings waren bei den Jugendlichen im Vergleich mehr Folge-Operationen nötig, sie hatten häufiger einen Mangel an Mikronährstoffen und zudem offenbar ein etwas höheres Risiko für Suchterkrankungen.
Für ihre Studie haben die Forscher Fünf-Jahres-Daten nach bariatrischer Chirurgie analysiert, und zwar von
- 161 Jugendlichen (im Alter von 13 bis 19 Jahren bei dem Eingriff) und
- 396 Erwachsenen (25 bis 50 Jahre bei Eingriff). Diese waren als 18-Jährige schon adipös gewesen (BMI >30).
- Gewichtsreduktion: Fünf Jahre nach dem Eingriff hatten die Jugendlichen im Schnitt 26 Prozent an Gewicht verloren und damit ähnlich viel wie die Erwachsenen (–29 Prozent). Absolut ging das Gewicht bei den Jugendlichen im Schnitt von 147 kg auf 111 kg zurück bei den Erwachsenen von 148 kg auf 108 kg.
- Diabetes-Remission: Vor dem Eingriff hatte etwa jeder siebte Jugendliche und jeder dritte Erwachsene eine Diabetes-Diagnose. Fünf Jahre nach dem Eingriff waren 86 Prozent der betroffenen Jugendlichen und 53 Prozent der betroffenen Erwachsenen in Remission, das heißt, ihre Glukosewerte lagen ohne antidiabetische Medikation im Normalbereich.
Zudem hatten im Vergleich zu Erwachsenen 50 Prozent mehr Jugendliche mit Bluthochdruck vor dem Eingriff eine Remission ihrer Hypertonie.