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Metabolischem Syndrom: Die Natur schützt uns davor

Wer in einer grünen Gegend lebt, hat seltener mit Übergewicht, Bluthochdruck, Zucker- und Fettstoffwechselstörungen zu kämpfen. Das zeigt eine über 14 Jahre dauernde Langzeitstudie mit mehr als 6.000 Menschen aus Großbritannien. Das gemeinsame Auftreten dieser Krankheitsbilder wird auch als metabolisches Syndrom bezeichnet und ist für die Gesundheit besonders riskant.

Erwachsene zwischen 45 und 69 Jahren, die in Gegenden mit vielen Grünflächen lebten, entwickelten seltener das metabolische Syndrom als Menschen, die nicht in der Nähe der Natur leben. Das zeigt eine aktuelle Studie des Barcelona Institute for Global Health. Die beobachtete Assoziation war bei Frauen noch höher als bei Männern. Das metabolische Syndrom ist ein Hauptrisikofaktor für einen Herzinfarkt, Typ-2-Diabetes oder einen Schlaganfall.

Grund dafür könne den Forschern zufolge sein, dass eine grüne Umgebung zu mehr Bewegung und Sport motiviert. Auch die Belastung durch verschmutzte Luft sei in naturnahen Gegenden geringer. "Frauen verbringen in der Regel mehr Zeit in ihrer Wohngegend, was auch den geschlechtsspezifischen Unterschied erklären könnte", fügt Studienautorin Carmen de Keijzer hinzu. Ihr Kollege Payam Dadvand bringt es auf den Punkt: "Wir brauchen grünere Städte, wenn wir gesündere Städte wollen."

Eine kürzlich ebenfalls Barcelona Institute for Global Health durchgeführte Studie hat gezeigt, dass auch die kognitiven Fähigkeiten von Menschen, die in grüneren Gegenden leben, langsamer abbauen. Weniger Stress, eine längere Lebensdauer und eine bessere allgemeine und psychische Gesundheit sind weitere Vorteile einer grünen Umgebung, die bereits durch wissenschaftliche Studien belegt wurden.

Quelle: DOI 10.1016/j.envpol.2019.113231