Mehr Blutzucker – mehr Herz-Kreislauf-Probleme
Je niedriger der Langzeit-Blutzuckerwert (HbA1c), desto besser ist das laut einer neuen Studie für das Herz-Kreislauf-System von Diabetikern und Diabetikerinnen – sie erleiden seltener Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Diese Tendenz gilt auch für Menschen knapp unterhalb der Grenzwerte zu Typ-2-Diabetes.
(4.9.2023) - Die britische Herz-Stiftung hatte diese bisher größte wissenschaftliche Untersuchung zur Bestimmung der Unterschiede im Herz-Kreislauf-Risiko (Herzinfarkt, Schlaganfall etc.) für Männer und Frauen über das Spektrum der sogenannten HbA1c-Werte finanziert. Ein Team um den Epidemiologen Christopher Rentsch von der London School of Hygiene analysierte für die vor Kurzem in "The Lancet Regional Health/Europe“ erschienene Studie Daten von knapp 430.000 Erwachsenen aus der UK Biobank.
Die Grenzen der HbA1c-Werte
Es ging dabei um den Zusammenhang zwischen den HbA1c-Werten und der Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Zwischenfällen. Der HbA1c-Spiegel bezeichnet die Zuckerbelastung der roten Blutkörperchen. Er spiegelt die längerfristige Blutzuckerkonzentration abseits von kurzfristigen Veränderungen. Werte von unter 5,4 Prozent gelten als unter-normal, Werte von 5,4 bis 5,9 Prozent als normal. Für Prädiabetes, von dem in Österreich 350.000 Personen betroffen sein dürften, sind HbA1c-Pegel von sechs bis 6,5 Prozent charakteristisch. Ab 6,5 Prozent spricht man heute von Typ-2-Diabetes (in Österreich rund 800.000 Menschen).
Bei Frauen doppelt so hoher Effekt
Das Team um den Epidemiologen Christopher Rentsch von der London School of Hygiene ermittelte einen genauen Risikoverlauf für die Blutzuckerbelastung und die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.