Skip to main content

Medizinisches Überwachungskonzept: Krankheiten vor Entstehung feststellen

Stanford Forschende: „Heutige Medizin ist zutiefst fehlerhaft!“

Wenn wir uns schlecht fühlen, gehen wir zum Arzt oder zur Ärztin. Im besten Fall erfahren wir dann, was wir haben und im allerbesten Fall, wie wir es wieder loswerden. Im schlechtesten Fall gehen wir genauso ratlos nach Hause, wie wir hingekommen sind. „Ein zutiefst fehlerhaftes Konzept“, behauptet Professor Michael Snyder. Sein Team zeigt in einer aktuellen Studie, wie sich die Überwachung der Gesundheit effektiver gestalten lässt, sodass man reagieren kann, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Eine aktuelle Studie der Stanford University School of Medicine stellt ein neues Konzept der Gesundheitsüberwachung vor, bei dem Veränderungen im Gesundheitszustand viel früher erkannt werden. So könnten auch frühe Anzeichen einer Krankheit festgestellt werden, bevor diese überhaupt körperliche Symptome hervorruft. Die Analyse großer Datenmengen, sogenannter Big Data, spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Ergebnisse wurden kürzlich in dem Fachjournal „Nature Medicine“ veröffentlicht.

Was ist gesund?

Gewöhnlich werden nur Menschen untersucht, wenn sie krank sind. Deshalb sind auch körperliche Beeinträchtigungen, die bei Krankheiten entstehen, teils sehr gut erforscht und die Krankheiten können schnell identifiziert werden. Die Abwesenheit solcher Biomarker wird als gesunder Zustand definiert. „Dies ist ein zutiefst fehlerhaftes Konzept“, mahnt jedoch Professor Snyder von der Stanford University. „Wir untersuchen Menschen im Allgemeinen, wenn sie krank sind, selten, wenn sie gesund sind“, so Synder. Aus diesem Grund wisse man auch nicht wirklich, wie ein gesunder Zustand auf einer individuellen biochemischen Ebene aussieht.

Gesund zu sein bedeutet mehr als die Abwesenheit einer Krankheit

Dies wollte der Professor für Genetik nun ändern. Sein Team sammelte über mehrere Jahre hinweg riesige Mengen von Gesundheitsdaten von mehr als 100 gesunden Menschen, um nach Änderungen in der Norm zu suchen, die auf die Entstehung einer Krankheit hindeuten können. Mithilfe dieser Big Data-Studie konnte das Team ein neues Verständnis davon erlangen, was es bedeutet, gesund zu sein.

Paradigmenwechsel in der Gesundheitsüberwachung gefordert

Die Studie zeigt eindeutig, dass eine Längsschnittüberwachung der eigenen persönlichen Gesundheit bessere Erkenntnisse zum eigenen Zustand liefert, als die punktuelle ärztliche Überwachung, wenn es einem schlecht geht. Durch die regelmäßige Gesundheitsüberwachung konnten mehr als 67 klinisch umsetzbare Gesundheitsfunde in einem frühen Stadium erkannt werden. Darunter weit verbreitete Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Kardiomyopathie und Krebs.

LESEN SIE HIER WEITER