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Liebe und Sex bei Teens und Twens mit Diabetes

Jugendliche mit Diabetes stehen vor den gleichen Entscheidungen wie andere auch. Soll ich mit meinem Freund schlafen? Wie verhüte ich? Mit wem kann ich darüber reden? Wie sieht die Freundin oder der Freund den Diabetes?

Am besten sind offene Worte, ohne den andern zu überrumpeln. Also lieber nicht in der lauten Disco oder auf der Party über den Diabetes aufklären. Sondern dann, wenn Ruhe und Zeit zum Sprechen ist.

Wer von Diabetes keine Ahnung hat, hat manchmal falsche Vorstellungen. Vielleicht die, dass Diabetes ansteckend ist – beim Küssen zum Beispiel. Deshalb in aller Ruhe erklären, was Diabetes ist und alle Fragen so offen es geht beantworten.

Wenn Ihnen Ihr Freund bzw. die Freundin wegen Diabetes die kalte Schulter zeigt, ist das sicher sehr schmerzhaft, doch auch ein guter Test: Was sollen Sie mit einem Partner anfangen, der beim kleinsten Anlass die Flucht ergreift? Was wäre, wenn einmal richtige Probleme auftauchen? Durch Offenheit können Sie also nur gewinnen.

Diabetes und Sex

Sex kann ganz schön aufregend sein. Er bedeutet körperliche Anstrengung und Bewegung, fast wie beim "Sport". Nur eben schöner... Dabei steigen Adrenalin und kurzfristig auch der Blutzucker. Bewegungsbedingter Unterzuckerung können Sie mit zusätzlichen Kohlenhydraten vorbeugen.

Diabetiker haben ein ebenso erfülltes Sexualleben wie Nichtdiabetiker. Auch die Pumpe ist keine Hürde. Manche Paare koppeln sie einfach ab, andere behalten sie lieber an. Entgegen anderslautender Gerüchte wirkt sich Diabetes auch nicht auf die Fruchtbarkeit aus: Mädchen mit Diabetes werden genauso leicht schwanger wie andere junge Frauen. Umso wichtiger ist es, genau über Verhütung Bescheid zu wissen.

Die Verhütung

Welche Verhütungsmethode ist ideal? Die Antibaby-Pille ist eine der zuverlässigsten Verhütungsmethoden. In der Regel werden niedrig dosierte Antibabypillen oder die Minipille verordnet. Sprechen Sie am besten mit ihrem Arzt darüber. Kondome verhüten nicht nur ziemlich zuverlässig, sondern schützen auch vor Krankheiten wie Hepatitis B oder auch AIDS. Das ist gerade in jungen Jahren besonders wichtig, wenn man vielleicht noch ein wenig ausprobiert oder verschiedene Freunde bzw. Freundinnen hat. Deshalb sollten Kondome beim Sex nicht fehlen.

Wie für alle jungen oder "angehenden" Frauen ist es im Teenageralter für eine Schwangerschaft einfach noch zu früh. Bei Mädchen mit Diabetes ist eine ungewollte (bzw. unbemerkte) Schwangerschaft noch problematischer. Denn in den ersten Schwangerschaftswochen muss Diabetes besonders gut eingestellt sein. Das ist für die gesunde Entwicklung des Babys entscheidend.

Diabetes und Kinderwunsch

Auch wenn die eigene Familie noch in weiter Ferne ist, denken Sie wahrscheinlich eines Tages an Kinder. Das ist kein Problem. Die Gefahr, dass Kinder von Typ-1-Diabetikern ebenfalls einen Diabetes entwickeln, ist zwar höher als bei Nichtdiabetikern, doch immer noch sehr gering. Wichtig ist, wie schon erwähnt, eine gute Diabeteseinstellung – vor allem in der Schwangerschaft.

Wenn Sie es aber ganz genau wissen möchten, hier die Aufschlüsselung:

  • Hat der Vater eines Kindes einen Typ-1-Diabetes, liegt das Risiko für das Kind im Laufe seines Lebens einen Typ-1-Diabetes zu bekommen bei ca. sechs Prozent.
  • Hat die Mutter einen Typ-1-Diabetes, liegt das Risiko bei ca. ein bis vier Prozent, abhängig vom Alter der Mutter.
  • Haben beide Elternteile einen Typ-1-Diabetes, liegt das Risiko bei ca. 20 Prozent.
  • Sind beide Elternteile gesund, hat jedes Kind ein Risiko von 0,3 Prozent im Laufe seines Lebens an einem Typ-1-Diabetes zu erkranken.
  • Die angegebenen Zahlen sind Durchschnittswerte, d. h. im Einzelfall kann das Vererbungsrisiko anders aussehen, wenn eine spezifische genetische Konstellation vorliegt.