Künstliches Molekül reguliert Blutzuckerspiegel bei Typ-1-Diabetes
LOS ANGELES. Forscher haben ein kleines Molekül entwickelt, das bei Mäusen und Schweinen mit Typ-1-Diabetes-ähnlicher Erkrankung bei Hyperglykämien selbstständig Insulin abgibt und so den Blutzuckerspiegel reguliert. Das Molekül könne die Diabetes-Therapie deutlich vereinfachen, schreiben die Forscher um Dr. Jinqiang Wang von der University of California in Los Angeles (Sci Adv 2019; online 10. Juli).
Bei Patienten, die sich Insulin selbst injizierten, hänge eine gute Blutzuckereinstellung ja größtenteils von der Adhärenz und der richtigen Einschätzung der Insulin-Dosierung ab. Das von ihnen entwickelte Molekül liege dagegen nah an der tatsächlichen physiologischen Reaktion des menschlichen Körpers bei Hyperglykämien und könne Insulin schnell abgeben.
Das Molekül, das subkutan injiziert oder transdermal durch Mikronadeln verabreicht wird, enthält einen glukose-sensitiven Teil und einen Teil, an den Insulin elektrostatisch gebunden ist. Bei Hyperglykämien bindet die Glukose im Blut an den glukose-sensitiven Teil des Moleküls, was schließlich zu einer Änderung der elektrostatischen Bindung zwischen Molekül und Insulin führt – das Insulin wird daraufhin freigesetzt. Pendelt sich der Blutzucker wieder auf ein normales Level ein, setzt das Molekül auch kein weiteres Insulin frei.
Bei Versuchen mit diabetischen Mäusen und Schweinen sei nach induzierten Hyperglykämien das Insulin aus dem Molekül schnell freigesetzt worden und der Blutzucker habe sich rasch normalisiert, so die Forscher. (https://www.aerztezeitung.de/)