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Kölnerin mit Diabetes sucht 41 Ärzte auf – um Krankenkasse zu betrügen

Köln - Doris K. ist chronisch krank. Seit frühester Jugend leidet die junge Frau an Diabetes Typ 1, muss lebenslang Medikamente einnehmen und regelmäßig ihren Insulinspiegel kontrollieren. Teststreifen, Insulinspritze und Messgeräte gehören seitdem zu ihrem Alltag. Auf die Idee, aus der Krankheit kriminelles Kapital zu schlagen, kam ihr neuer Freund, den die Ex-Drogenabhängige 2016 kennengelernt hatte. 

Aus Liebe zum neuen Freund betrogen

Mit beachtlicher Bilanz, wie sich die Anklage der Staatsanwaltschaft wegen gewerbsmäßigen Betrugs gegen Doris K. las. „Wohl aus Liebe und auch aus Angst, den Freund zu verlieren“, so das Gericht, hatte Doris K. über einen Zeitraum von zwei Jahren ihre Diabetes-Erkrankung in bare Münze umgewandelt. 

In Köln und Umgebung suchte die Dame insgesamt 41 verschiedene Arztpraxen auf, um sich die für ihre Insulintherapie erforderlichen Teststreifen verschreiben zu lassen und so ihre Krankenkasse geschädigt. 

470 Packungen mit 22.500 Teststreifen 

Aufgrund der Vielzahl der Rezepte hatte sie 470 Packungen mit insgesamt 22.500 Teststreifen erhalten. Damit das Ganze nicht auffiel, löste Doris K. die Rezepte in 27 Apotheken wiederum in Köln und Umgebung ein. 

Pro Packung, die der Freund dann im Internet auf Ebay zum „Schnäppchenpreis“ verkaufte, errechnete die Anklage einen Gewinn zwischen 15 und 30 Euro, immerhin ein Betrag von 7000 bis 14 000 Euro. 

Von der Beute hat die Angeklagte nichts gesehen 

Von dem Geld habe sie „nie etwas gesehen“, beteuerte Doris K. glaubwürdig auf der Anklagebank. Der Freund habe das Geld kassiert. Sie habe den illegalen Schwindel nur mitgemacht, aus Angst, ihn zu verlieren. Er sitzt inzwischen in anderer Sache im Gefängnis. 

Das Amtsgericht ließ Milde walten, zumal Doris K. zum Tatzeitpunkt noch unter 18 Jahre alt war und deshalb das Jugendstrafrecht angewendet wurde. Sie muss jetzt regelmäßig Kontakt zu ihrem gesetzlich bestimmten Betreuer halten und darüber hinaus 20 Sozialstunden leisten.

Quelle: https://www.express.de/