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Kaloriendefizit: So viele Kalorien sollte man täglich einsparen, um abzunehmen

(9. Juli 2020) - Ein Kaloriendefizit soll in erster Linie beim Abnehmen helfen. Wie eine aktuelle Studie zeigt, kann eine reduzierte Nahrungsaufnahme aber sogar noch weitere gesundheitliche Vorteile mit sich bringen.

Wer ein Kaloriendefizit in seine Ernährung einbaut, dem geht es höchstwahrscheinlich darum, seinen Körperfettanteil zu verringern und dadurch Gewicht zu verlieren. Wie eine aktuelle Studie zeigt, kann die Reduzierung der Energiezufuhr jedoch nicht nur dabei helfen, Fettpölsterchen loszuwerden. Vielmehr kann die allgemeine Gesundheit von dieser Lebensweise profitieren.

Kalorienreduzierung verbessert die Gesundheit

Zu diesem Ergebnis kamen amerikanische Forscher, nachdem sie 218 gesunde Erwachsene im Alter von 21 bis 50 Jahren über einen Zeitraum von zwei Jahren hinweg begleiteten. Nach dem Zufallsprinzip wurden die Probanden angewiesen, ihre übliche Ernährung über die Versuchszeit beizubehalten oder aber ihre Kalorienzufuhr um 25 Prozent zu reduzieren.

25 Prozent können bei einer erwachsenen Person rund 500 Kalorien betragen. Die meisten Teilnehmer schafften es deshalb gerade einmal, im Schnitt 12 Prozent, also rund 300 Kalorien, pro Tag einzusparen. Ein Defizit, das bei den Testpersonen zu erheblichen positiven Veränderungen des gesundheitlichen Zustandes führte. Wohl bemerkt: Alle Probanden waren zu Beginn der Studie recht fit oder höchstens leicht übergewichtig.

Gesünder und schlanker dank Kaloriendefizit

Die Ergebnisse, die im Fachblatt 'Lancet Diabetes & Endocrinology' veröffentlich wurden, sind eindeutig: Die Probanden mit der kalorienreduzierten Diät erfreuten sich nach zwei Jahren einer besseren Gesundheit. Sie hatten einen niedrigeren Blutdruck, verringerte Entzündungswerte sowie einen verbesserten Cholesterinspiegel und bessere Blutzuckerwerte. Zudem verloren sie durchschnittlich 10 Prozent ihres Körpergewichts – das meiste davon Fett.

Positive Auswirkungen auf den Organismus

"Wir waren nicht überrascht, dass es Veränderungen gab", erklärte William Kraus, Hauptautor der Studie und Professor für Medizin und Kardiologie an der Duke University, in einem Interview mit der 'New York Times'. "Doch die Größenordnung war ziemlich erstaunlich." Nicht einmal fünf Medikamente in Kombination könnten zusammen diese positiven gesundheitlichen Effekte bewirken. Die Studie legt nahe, dass die Einschränkung der Kalorienzufuhr Krankheiten vorbeugen könnte. Allerdings müssen weitere Studien durchgeführt werden, um die Zusammenhänge genauer zu verstehen.

Reduzierung der Kalorienzufuhr schwierig

Trotz dieser positiven Nachrichten zeigt die Studie auch, wie schwierig es sein kann, die Kalorienzufuhr langfristig stark zu reduzieren. Denn obwohl die Probanden Kochkurse zum Zubereiten kalorienarmer Mahlzeiten besuchten und regelmäßig in Kontakt zu Ernährungswissenschaftlern standen, konnten sie sie nicht einmal die Hälfte des Ziels, eine Reduzierung um 25 Prozent, erreichen.

Dennoch hat diese Studie gezeigt, dass bereits eine Einschränkung der Kalorienzufuhr um 12 Prozent einen positiven Einfluss auf verschiedenen Risikofaktoren für Herzkrankheiten und Diabetes haben kann, welche vor allem durch Übergewicht begünstigt werden. Die Tatsache, dass mittlerweile fast jeder zweite Österreicher übergewichtig ist, verdeutlicht, wie wichtig eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist.

 

Quelle:

Kraus, W. E., et. al (2019): 2 years of calorie restriction and cardiometabolic risk (CALERIE): exploratory outcomes of a multicentre, phase 2, randomised controlled trial, https://www.thelancet.com/journals/landia/article/PIIS2213-8587(19)30151-2/fulltext