Junge Mütter: Hohe Diabetesraten und schwierige Stoffwechselkontrolle nach GDM
Nach Gestationsdiabetes erkrankte jede neunte junge Mutter in einer US-Studie binnen eines Jahres an Typ-2-Diabetes. Die Stoffwechselkontrolle war bei Betroffenen vergleichsweise schwierig.
(New York, 22.6.2023) - Manifestiert sich ein Typ-2-Diabetes nach einer Schwangerschaft, dann lässt sich bei Frauen mit Gestationsdiabetes (GDM) in der Vorgeschichte im Vergleich zu Frauen ohne GDM der Stoffwechsel deutlich schlechter unter Kontrolle bringen. Das berichtet ein Team um Professorin Katharine J. McCarthy von der Icahn School of Medicine in New York City (USA) (Diab Care. 2023; online 21 Juni).
Das Forschungsteam hat Klinik-Entlassungsdaten von 336.276 Gebärenden aus New York City aus der Zeit von 2009 bis 2017 analysiert. Keine Frau hatte vor der Schwangerschaft einen Typ-2-Diabetes gehabt. Die Ergebnisse:
- Bei 11,8 Prozent der jungen Mütter mit GDM während der Schwangerschaft manifestierte sich binnen eines Jahres ein Typ-2-Diabetes im Vergleich zu 0,6 Prozent der Mütter ohne GDM.
- Eine gute Stoffwechseleinstellung ihres Typ-2-Diabetes (HbA1c<7 Prozent) erreichten 15 Prozent weniger Frauen mit GDM in der Vorgeschichte im Vergleich zu Frauen ohne GDM (adjusted Hazard Ration: 0,85).
- Besonders hoch war der Anteil von schlecht eingestelltem Typ-2-Diabetes bei Frauen mit afroamerikanischen (aHR: 0,77) und lateinamerikanischen (aHR: 0,84) Wurzeln.
Das Fazit: „Besonders in den ersten zwölf Monaten nach Geburt ist es wichtig, Frauen mit GDM auf Typ-2-Diabetes zu screenen. Dies ermöglicht eine Diabetes-Früherkennung und eine angemessene Therapie der Betroffenen“, betont Studien-Mitautorin McCarthy in einer Mitteilung zu der Studie.
Quelle: https://www.aerztezeitung.de/