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Insulinsensitivität im Gehirn gibt den Takt an

(28. Mai 2020) - Wie gut man von einer Lebensstilintervention profitiert, hängt davon ab, wie stark das Gehirn auf Insulin reagiert. Ebenso die Frage, wo am Körper sich das Fett anlagert, wie Daten einer Langzeitstudie andeuten.

Bisher ist unklar, warum die Speicherung von Körperfett nicht bei allen Menschen am gleichen Ort erfolgt. Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Insulinwirkung im Gehirn eine Rolle spielt: Menschen mit hoher Insulinsensitivität im Gehirn profitierten stärker von einer Lebensstilintervention mit einer ballaststoffreichen Ernährung und Sport als jene, deren Gehirn eine Insulinresistenz aufwies.

Forschende des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD), des Helmholtz Zentrums München und der Universitätsklinik Tübingen untersuchten außerdem, wie sich die Insulinsensitivität im Hirn auf die Fettverteilung und auf das Gewicht auswirkt.

Da die Insulinwirkung im Hypothalamus entscheidend für die Regulation des peripheren Energiestoffwechsels ist, setzten die Forschenden hier an: Sie prüften die Auswirkungen der Insulin-Empfindlichkeit in diesem Hirnareal.

Die Auswertung einer Kohorte mit 112 Teilnehmern ergab, dass Personen mit hoher Insulinsensitivität im Hypothalamus nur wenig viszerales Fettgewebe bilden. Auf die Masse des Unterhautfettgewebes hatte die Insulinsensitivität jedoch keinen Einfluss. „Unsere Studie zeigt einen neuen und zentralen Mechanismus, der die Fettverteilung beim Menschen steuert“, fasst Studienleiter Professor Dr. Martin Heni, Uniklinikum Tübingen, zusammen.

Quellen:
Pressemitteilung DZD
Kullmann et al. Nature Communications 2020; DOI: 10.1038/s41467-020-15686-y