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„Impfung“ mit lebenden Würmern reduziert Diabetesrisiko

Eine „Impfung“ mit lebenden Würmern beeinflusst den Stoffwechsel positiv und reduziert dadurch das Diabetesrisiko. Zudem berichteten Probanden nach der Infektion mit den Parasitären häufiger von positiver Stimmung.

(Australien, 28.8.2023) - Laut früheren Studien kommt es bei Menschen aus Regionen, in denen Infektionen mit Hakenwürmern häufig auftreten, seltener zu Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Entwurmungen Insulinresistenzen fördern. Forscher der James Cook University (JCU) haben deshalb die These aufgestellt, dass die Ausrottungen von parasitären Würmern in Industrieländern für die Zunahme von Diabetesfällen der dort lebenden Bevölkerung verantwortlich sein könnte.

Um ihre These zu überprüfen, führten die Forscher um Doris Pierce laut ihrer Publikation im Fachmagazin Nature Communications erstmals eine Studie durch, bei der die Probanden mit lebenden Larven des Hakenwurms Necator americanus „geimpft“ wurden. Normalerweise ist eine Infektion mit dem Wurm für Menschen sehr unangenehm. Zu den Symptomen gehören unter anderem Durchfall und Bauchschmerzen. Nach einer längeren Infektion kann es zudem zu Eisenmangel und zu starkem Gewichtsverlust bin hin zur Magersucht kommen. Die Kontrollgruppe erhielt statt der Larven lediglich ein Placebo.

Probanden mit Vorerkrankungen

Die Probanden der Studie hatten bereits zuvor ein erhöhtes Risiko für Diabetes, das sich etwa in Insulinresistenz oder einer Herz-Kreislauf-Erkrankung äußerte. Während des zweijährigen Studienzeitraums wurde die körperliche und geistige Gesundheit der Frauen und Männer regelmäßig untersucht. Zudem dokumentierten die Forscher die Insulinresistenz der Probanden.

Zu Beginn der Studie nahmen 40 Erwachsene teil, von denen 24 bis zum Schluss dabeiblieben. Aus diversen Gründen schieden 16 Teilnehmer aus, darunter auch wegen leichter bis moderater gastrointestinaler Beschwerden infolge der Hakenwurminfektion. Manche der Personen, die eine Wurmexposition erhalten hatten, klagten über Symptome wie Gasbildung, Übelkeitsgefühle, Erbrechen, Obstipation oder Diarrhö.

Insulinresistenzniveau durch Hakenwürmer normalisiert

Nach einem Jahr beobachteten die Wissenschaftler deutliche Verbesserungen im Metabolismus, insbesondere bei den Probanden, die mit 20 Wurmlarven behandelt worden waren. Bei diesen normalisierten sich die Werte für die Insulinresistenz und fielen wieder in einen als gesund erachteten Bereich. Bei den Teilnehmern, die 40 Larven erhalten hatten, verringerten sich die Insulinresistenzwerte nur leicht. In der Kontrollgruppe, die ein Placebo erhielt, verschlechterten sich diese Werte sogar.

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