Hunde diagnostizieren Diabetes und Krebs sicherer als jede Maschine
(3. Juli 2020) - Die Leistung einer Hundenase ist unschlagbar. Die Tiere können nicht nur Drogen, Waffen und Geld am Geruch erkennen, sondern auch Krankheiten.
Aufgrund der außerordentlichen Riechleistung bezeichnet man Hunde auch als Makrosmaten, was so viel wie «Großriecher» bedeutet. Sie haben bis zu 250 Millionen Riechzellen – der Mensch besitzt gerade einmal sieben Millionen.
Würde man die feinen Riechzellen des Hundes wie ein dünnes Tuch ausbreiten, könnten sie rund 7´000 Quadratmeter bedecken. Das entspricht etwa der Größe eines Fussballfeldes.
Die Medizin will diese Leistung jetzt nutzen
Dass Polizeihunde Geld, Sprengstoff und Drogen erschnüffeln, ist schon lange Alltag. Die Arbeit der Vierbeiner in der medizinischen Diagnose ist vergleichsweise neu.
Aber auch immer wieder gibt es faszinierende Berichte von Hunden, die Krankheiten erkennen.
Eine italienische Forschergruppe aus Mailand testete diese Fähigkeit 2014 erstmals ausführlich. In 98 Prozent der Fälle konnten die Tiere Patienten mit Prostatakrebs deutlich von gesunden Menschen unterscheiden.
Die Ergebnisse wurden mit Dickdarmkrebs und Hautkrebs ebenso erfolgreich wiederholt. Damit liegt die Erfolgsquote höher als bei jeder derzeit verfügbaren Diagnosetechnik.
Assistenzhunde warnen vor Anfällen und Unterzucker
In den USA sind schon lange hochspezialisierte Tiere im Einsatz, die Menschen mit schwerer Diabetes oder Epilepsie begleiten. Unglaublich, aber die Retter auf vier Beinen können einen epileptischen Anfall bereits Stunden bis Tage vorher wittern.
Wie Hunde das genau machen, ist bisher ein ungelöstes Rätsel. Vielleicht spielt das Jacobson Organ eine Rolle.
Diese besondere Riecheinheit zwischen Gaumen und Nase soll unter anderem für das soziale Riechen verantwortlich sein. Beim Menschen ist dieses Organ verkümmert, es bildet sich noch im Mutterleib vollständig zurück.