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Hitze kann Über- oder Unterzuckerung begünstigen

(29. Juni 2020) - Heiße Tage sind für den Blutzuckerspiegel Chaostage. Deshalb sollten Diabetiker im Hochsommer öfter als sonst ihren Blutzuckerspiegel messen. Wer Begleiterkrankungen wie beispielsweise Bluthochdruck hat, sollte zudem ärztlich prüfen lassen, ob die Medikamentendosis angepasst werden muss. Da Hitze die Durchblutung anregt, gelangt das Insulin schneller in den Körperkreislauf und das Risiko einer Unterzuckerung steigt. Die Gefahr einer Unterzuckerung steigt auch, wenn mit der Hitze der Appetit sinkt und dadurch nicht genügend Kohlenhydrate aufgenommen werden. Umgekehrt kann im Sommer der Blutzuckerspiegel schneller steigen, nämlich dann, wenn es zu einem Flüssigkeitsmangel kommt.

Viel Mineralwasser und keinen Alkohol trinken

Wenn sich die Blutgefäße durch die Hitze weiten, dann sinkt der Blutdruck. Das kann fatal sein für Diabetiker, die blutdrucksenkende Mittel einnehmen. Sie sollten mit ihrem Arzt abklären, ob die Medikamentendosis angepasst werden muss. Regelmäßiges Trinken ist wichtig, am besten Mineralwasser. Denn kommt zum niedrigen Blutdruck ein Flüssigkeitsmangel hinzu, dann steigt das Risiko für einen Kreislaufkollaps. Auf Alkohol sollten Diabetiker im Hochsommer besser verzichten. Alkohol sorgt für einen zusätzlichen Wasserverlust. Außerdem ist bereits ab einem Blutalkoholspiegel von 0,45 Promille die Zuckerfreisetzung aus der Leber gestört, so dass eine Unterzuckerung drohen kann.

Regelmäßiger Sport verbessert die Insulinempfindlichkeit der Zellen

Nordic Walking, Fahrradfahren oder Schwimmen sind ideale Sportarten für Diabetiker. Denn mit einer Mischung aus Kraft- und Ausdauertraining lässt sich der Blutzuckerspiegel senken und die Insulinempfindlichkeit der Zellen verbessern. Da dieser Effekt nach 48 Stunden wieder nachlässt, ist regelmäßiger Sport wichtig. Im Hochsommer sollte dieser in die Morgen- oder Abendstunden verlegt werden, um Flüssigkeitsverlust und Unterzuckerung zu vermeiden.

Zittern kann ein Zeichen für eine Unterzuckerung sein

Auch beim Schwimmen im Badesee sollten Diabetiker ihren Blutzuckerspiegel im Blick haben. Viele unterschätzen, wie hoch der Energieverbrauch beim Schwimmen ist. Symptome wie Zittern werden irrtümlicher Weise der niedrigen Wassertemperatur zugeschrieben, dabei können sie ein Zeichen für Unterzuckerung sein. Mit Snacks oder Traubenzucker kann einer spontanen Unterzuckerung entgegengewirkt werden. Ihr Mess- und Insulinutensilien sollten Diabetiker immer mit zum Badeausflug nehmen. Da Insulin hitzeempfindlich ist, sollte es in einer Kühlbox, Kühltasche oder Thermosflasche transportiert werden. Auch Blutzuckermessgeräte, Insulin-Pens oder Teststreifen sollten vor Hitze geschützt und keinesfalls im Auto liegengelassen werden. Beschädigtes Insulin ist meistens an einer Eintrübung oder Ausflockung zu erkennen.