Hirsche am Pöstlingberg in Linz sind zuckerkrank
Äpfel, Brot oder auch Maiskolben – immer wieder nehmen Spaziergänger und Besucher „Futter“ mit, um jene sieben Hirsche, die am Pöstlingberg in Linz angesiedelt sind, zu „verwöhnen“. Aber die vermeintlichen Leckereien bekommen den Wildtieren alles andere als gut. Sie leiden an Übergewicht und an erhöhtem Blutzucker.
(21.4.2022) - Nicht nur bei Touristen ist der Pöstlingberg ein beliebtes Ausflugsziel. Auch die Linzer besuchen bei schönem Wetter die prunkvolle Wallfahrtsbasilika, sorgen durch eine Fahrt in der Grottenbahn für faszinierte Gesichter beim eigenen Nachwuchs oder genießen einfach die Natur am Wahrzeichen der Stadt. Viele bestaunen dabei auch die dort oben angesiedelten Hirsche und verwöhnen sie mit mitgebrachten „Leckerlis“. Und das, obwohl das Füttern der Tiere am Pöstlingberg eigentlich verboten ist.
Tieren leiden an Übergewicht und erhöhtem Blutzucker
Kotproben hatten zuletzt ergeben, dass sieben Tiere - vier Erwachsene und drei Jungtiere - viel zu viele Kohlenhydrate zu sich nehmen. Die Hirsche leiden an Fettleibigkeit und erhöhtem Blutzucker. Zwei Proben haben außerdem auf eine deutliche Pansenübersäuerung hingewiesen. „Wenn die wiederkäuenden Tiere zu viel leicht verdaubare Nahrung zu sich nehmen, wie Zucker oder Getreide, kommt ihr Magen damit nicht klar, da der an Raufasern wie eben Gräser angepasst ist“, so Tierpfleger Simon Pointner.
Hirsch erlitt Lebensmittelvergiftung
Nun wurden die Hinweisschilder, welche die Menschen wachrütteln sollten und sie baten, keine süßen oder getreidehaltigen Lebensmittel ins Gehege zu werfen, durch „Füttern verboten!“-Tafeln ersetzt.
Pointner klärt auf: „Solange die Wildtiere dadurch nicht in Gefahr gebracht wurden, haben wir das Füttern geduldet. Aber vor knapp zwei Wochen fand wieder einmal schimmliges Brot den Weg über den Zaun, was bei einem Tier eine schwere Lebensmittelvergiftung verursachte. Aus diesem Grund haben wir uns für diesen Schritt nun entschieden.“
Hinweisschilder zeigten bereits Wirkung
Damit die Tiere am Linzer Wahrzeichen wieder ganz gesund werden. Denn die Hinweisschilder im Herbst hatten tatsächlich Wirkung gezeigt. Pointner: „Es wurde weit weniger gefüttert und die Tiere waren zuletzt schon wieder um einiges fitter.“
Quelle: https://www.krone.at/2686397