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Hinweise auf Herzleiden bei jedem Dritten mit Typ-2-Diabetes

Eine Studie bestätigt das hohe Risiko für schwere Herzerkrankungen bei Typ-2-Diabetes. Mit Biomarkern ließen sich möglicherweise Höchstrisikogruppen erkennen, bevor sich ein Herzleiden manifestiert.

(Baltimore, 1.6.2023) - Jeder dritte Erwachsene mit Typ-2-Diabetes hatte in einer US-Studie erhöhte Werte von Troponin T und/oder NTproBNP und damit Hinweise auf eine bisher unerkannte, aber noch symptomlose Herzerkrankung. Das Forschungsteam der Studie schlägt vor, die beiden Marker für ein mögliches Screening bei Diabetes zur Früherkennung von Herzerkrankungen weiter zu untersuchen.

Für die Studie waren Gesundheitsinformationen und Blutproben von 10.300 Erwachsenen aus dem „US-National Health and Nutrition Examination Survey“ von 1999 bis 2004 analysiert worden. Die Teilnehmenden hatten zu Studienbeginn keine Herzerkrankungen gehabt. Mit Daten aus dem nationalen Sterberegister (National Death Index) wurden zudem Sterbefälle in der Studiengruppe erhoben und Sterberisiken bei Teilnehmenden mit und ohne Diabetes sowie mit und ohne erhöhte Biomarker miteinander verglichen (JAHA 2023; online 31. Mai). Die Ergebnisse:

  • 33,4 Prozent der Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes hatten erhöhte Werte der Biomarker im Vergleich zu 16,1 Prozent der Erwachsenen ohne Diabetes.
  • Das allgemeine Sterberisiko bei Typ-2-Diabetes plus erhöhte Troponin-T- oder NTproBNP-Werte (im Vergleich zu nicht-erhöhten Werten) war um 77 und 78 Prozent erhöht, das Risiko für einen kardiovaskulären Tod um 54 Prozent.
  • Nachdem der Effekt von Störfaktoren (Alter, Geschlecht, Ethnizität, Gewicht) herausgerechnet worden war, traten erhöhte Troponin-T-Werte gehäuft bei Menschen mit Typ-2-Diabetes im Vergleich zu Menschen ohne Diabetes auf. Im Gegensatz dazu traten NTproBNP-Werte im Vergleich bei Typ-2-Diabetes nicht mehr gehäuft auf.
  • Je länger Teilnehmende zuckerkrank waren und desto schlechter der Stoffwechsel eingestellt war, desto höher war die Prävalenz erhöhter Troponin-T-Werte.

Marker für Hochrisikogruppen?

„Die Resultate zeigen uns, dass viele Menschen mit Typ-2-Diabetes ein hohes Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen haben“, betont Ko-Autorin Professorin Elizabeth Selvin von der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore in einer Mitteilung der „American Heart Association“ zu der Studie. „Die Biomarker könnten uns Hinweise geben, wer von den Betroffenen zur Gruppe mit dem höchsten Risiko gehört“, so die Epidemiologin.

Quelle: https://www.aerztezeitung.de/