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Herzinfarkt unter 50: Wie kann das passieren?

Ein Herzinfarkt in mittlerem Alter kommt meist unerwartet und ist ein Schock für die Betroffenen. Ein bestimmter Eiweißstoff im Blut kann ein Indiz für ein erhöhtes Risiko sein.

(29.9.2022) - Blutanalysen geben Auskunft darüber, wie es um die Herzgesundheit bestellt ist. Neben Blutfettwerten (LDL-Cholesterin und Triglyceride) ist vor allem das Lipoprotein(a), kurz Lp(a), ein neuartiger Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Darauf weist ein Aktionsbündnis aus Patientenorganisationen sowie Herz- und Gefäßgesellschaften anlässlich des diesjährigen Weltherztages am 29. September hin. Wird Lp(a) im Rahmen einer routinemäßigen Blutuntersuchung entdeckt, besteht eine erhöhte Gefahr für Gefäßerkrankungen und Herzinfarkt.

Was genau ist Lipoprotein(a)?

Mit der Nahrung aufgenommene Fette können nicht einfach frei im Blut schwimmen. Sie werden von Lipoproteinen in Empfang genommen und transportiert. Das Lipoprotein(a) ist dem LDL-Cholesterin sehr ähnlich. Liegen zu hohe Konzentrationen im Blut vor, führt es zu Arteriosklerose, also dem Verkalken von Blutgefäßen.

"Das macht Lp(a) neben LDL-C zu einem weiteren lipidbasierten Marker für kardiovaskuläre Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall", sagt Professor Dr. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Das gelte besonders bei jüngeren Frauen und Männern, bei denen keine klassischen Risikofaktoren vorliegen. Daher sollten Ärzte bei der Behandlung von Patienten mit Fettstoffwechselstörungen auch das Lp(a) als relativ neuen Risikofaktor auf dem Schirm haben.

Als gefährlich stufen Ärzte Blutwerte von über 30 Milligramm pro Deziliter ein. Auffällig ist, dass oft auch bei Familienangehörigen der Betroffenen schon im jüngeren Lebensalter Herzinfarkte aufgetreten sind. Experten schätzen, dass etwa 20 Prozent der Bevölkerung einen erhöhten Lp(a)-Spiegel aufweisen.