Grazer Diabetestag: Starkes Lebenszeichen der Selbsthilfe
Es war ein deutliches Lebenszeichen, das am 3. September auf dem MedUniCampus in Graz unter der Federführung der Diabetes Initiative Österreich gesetzt wurde. Bereits am Vorabend gab es bei einer Sitzung des Vorstandes der Dachorganisation „wir sind diabetes“ Grund zur Freude: Peter P. Hopfinger von Diabetes Austria konnte den Vertretern von Diabär, Thomas Führer und Ing. Dr. Angelika Lahnsteiner vom ÖDV jeweils 500 Euro als Spende für künftig auszurichtende Kinder- und Jugendcamps überreichen.
Aber richtig los ging es erst Freitag früh: Zum ersten Mal seit mehr als eineinhalb Jahren wurden unter dem Titel „Diabetes selbst in die Hand nehmen“ und unter strengen Sicherheitsauflagen (Anmeldung, FFP2-Maskenpflicht) vormittags und nachmittags identische Vortragsprogramme vor insgesamt rund 200 Besuchern präsentiert.
Das organisierende Team Univ.Prof. Dr. Thomas C. Wascher, Univ.Prof. Dr. Harald Sourij und Assoz.Prof. Dr. Julia Mader hatten hochkarätige Referenten und spannende Themen zusammengestellt.
Zum Auftakt gab es Tipps für Gesund kochen von DL Markus Schauer und folgerichtig gleich darauf anschauliche Beiträge zum Thema Bewegung, jeweils speziell für Menschen mit Typ-1 oder Typ-2-Diabetes vorgetragen von Priv.Doz. Mag. Dr. Othmar Moser und Max Lennart Eckstein, MSc, beide von der Uni Klinik Graz.
Selbsthilfegruppen – wie können sie mir helfen war das Vortragsthema von Ing. Dr. Angelika Lahnsteiner. Sie ist nicht nur selbst seit vielen Jahren an Typ-1-Diabetes erkrankt, sondern beforscht auch als Molekularbiologin das Thema Diabetes und engagiert sich seit Jahren in der SH-Gruppe ÖDV (Österreichische Diabetiker Vereinigung).
Nach einer kreativen Pause, in der die Besucher die Infostände bekannter Firmen und Organisationen, darunter Novo Nordisk, Abbott Diabetes Care und Roche, aber auch vom ÖDV, den Aktiven Diabetikern Austria, des Vereins Diabär und last but not least Diabetes Austria besuchen konnten, ging es mit aktuellen Themen weiter.
Was es Neues zur blutzuckersenkenden Therapie gibt, wurde von Priv.Doz. DDr. Felix Aberer verraten und DIÖ-Vorstand Prof. Dr. Julia Mader informierte über die neuesten Trends bei Sensoren und Pumpen.
Zu guter Letzt freute sich noch einer der Miterfinder des Desease Management Programms Therapie aktiv, Prim. Dr. Reinhold Pongratz über 100.000 im Programm eingeschriebenen Patienten und erklärte die Benefits dieser Langzeitbetreuung, die nachweislich zu gesünder und länger lebenden Patienten führt.
Fazit: „Endlich sehen wir uns persönlich wieder, wenn auch nur mit Maske“, war der einhellige Tenor der meisten Besucher. Wann es die nächste Veranstaltung mit Besuchern geben wird, ist derzeit aber noch ungewiss. Zu unsicher ist derzeit noch, wie sich die vierte Corona-Welle auswächst und ob es wieder zu einem Lockdown kommt.