Skip to main content

Fuß- und Nagelpilz richtig behandeln

In den kommenden Wochen wird es wieder wärmer. Das bedeutet auch: Raus aus den warmen Socken, rein in die Sandalen. Fallen bei der Inspektion der Füße Verfärbungen oder andere Veränderungen an den Nägeln oder Füßen auf, liegt vermutlich ein Pilzbefall vor. Was jetzt zu tun ist, erklärt die Apothekerkammer Niedersachsen.

Nagelpilz ist erkennbar an einer Verfärbung der Nägel, oft am Rand des Nagels, und an einer strukturellen Veränderung des Nagelmaterials, der Nagel ist poröser. Oft geht er gemeinsam mit Fußpilz einher. Wenig Bewegung, eine allgemeine schlechte Durchblutung, die Kombination von starkem Übergewicht, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck sowie eine geschwächte Immunabwehr können den Pilzbefall fördern.

Befallene Nägel werden lokal mit Lacken aus der Apotheke, die antimykotische Wirkstoffe wie Bifonazol, Ciclopirox oder Amorolfin enthalten, behandelt. Diese werden über einen längeren Zeitraum täglich oder ein bis zweimal in der Woche aufgetragen. Die mechanische Nagelbehandlung von befallenem Nagelmaterial gehört in jedem Fall in die Hände von Fachleuten. Betroffene beraten sich dazu am besten mit ihrem Hausarzt.

Fußpilz hat viele Symptome

Liegt ein Fußpilzbefall vor, sind meistens Zehen, Fußrand oder die Fußunterseite betroffen. Bei Fußpilz wird zwischen drei Hauptformen unterschieden:

  • Interdigitale Form: Der Fußpilz zeigt sich durch juckende, getrübte, unter Schuppenkrustenbildung abheilende Bläschen, vor allem im Fußgewölbe. Die Haut ist trocken und schuppig oder aufgeweicht und grau-weißlich gequollen. In den Zehenzwischenräumen kommt es zu Erosionen und Hauteinrissen.
  • Squamös-hyperkeratotische Form: Der Betroffene klagt über trockene schuppende, weiße oder leicht gerötete, meist nicht randbetonte Flecken an der Fußsohle in Form eines Mokassins.
  • Vesikulös-dyshidrotische Form: Der Pilz tritt auch in Form von Bläschen an den Fußrändern, Zehenspitzen und Fersen mit gut abgegrenzten, herdförmigen schuppenden Verhornungen und manchmal mit Hautrissen auf. Die Bläschen platzen wegen der dicken Hornhaut nicht auf, sondern härten ein. Auch minimale Rötungen in den Zehenzwischenräumen sowie Verhornungen mit feiner Schuppung an Fersen und Fußkanten können von einem Pilz hervorgerufen worden sein. Dieser Pilztyp tritt häufig in Begleitung von Nagelpilz auf.

Erste Hilfe bei Fußpilz aus der Apotheke

Als erste Maßnahme gegen Fußpilz sind Cremes mit Wirkstoffen wie Bifonazol, Clotrimazol, Ketoconazol, Nystatin oder Terbinafin geeignet. Diese werden zum Teil mehrmals täglich oder über mehrere Tage oder Wochen aufgetragen. Bei der Behandlung sollten immer alle Zehenzwischenräume an beiden Füßen behandelt werden. Einige Präparate werden über vier Wochen angewandt, einige nur wenige Tage oder nur einen Tag. Die Anwendung sollte über das erkennbare Abheilen hinaus beibehalten werden. Während der Behandlung sollten die eigenen Handtücher und Socken – hier empfiehlt sich Baumwolle – nach einmaliger Verwendung bei mindestens 60° gewaschen werden. Die Schuhe mit Desinfektionsspray aussprühen und mindestens einen Tag lang trocknen lassen. Teppichböden, Badematten, Fußbodenbelege besonders im Badezimmer gründlich reinigen.

Aufpassen bei Diabetes

Patienten mit Diabetes müssen auf ihre Füße besonders gut Acht geben: Bei der Stoffwechselkrankheit ist die Blutmikrozirkulation in den Füßen gestört. Das Schmerzempfinden ist eingeschränkt und Diabetiker laufen deshalb Gefahr, Verletzungen an den Füßen zu übersehen. Sie sollten deshalb regelmäßig die Füße nach kleinen Wunden absuchen, denn diese sind die idealen Angriffspunkte für Pilzsporen. Auch bei Gicht, Übergewicht und künstlichen Gelenken sollten die Füße sorgfältig gepflegt werden.